Armytek Barracuda Pro Testbericht
Der fast unzerstörbare Thrower von Armytek?
Die Armytek Barracuda Pro ist der erste Thrower des Canadischen Taschenlampen-Herstellers in unserem Test. Ich hatte allerdings schon andere Armyteks hier – unter anderem die Predator Pro und die Wizard C2 WR – und sie alle haben mich in puncto Bedienkonzept enttäuscht aber im Bereich Widerstandsfähigkeit echt aus den Socken gehauen. Kann die Barracuda Pro das auch? Das wollte ich für euch herausfinden.
Einsatzgebiet der Armytek Barracuda Pro
Taschenlampen von Armytek sind immer etwas ganz besonderes. Und zwar aus zwei Gründen: zum einen wegen des sehr, sehr eigenen User Interfaces und zum anderen deshalb, weil es kaum einen anderen Hersteller gibt, der so derbe widerstandsfähige Lampen baut.
Im Fall der Barracuda Pro haben wir nun ein Modell aus der Reihe der Thrower am Start. Es gibt sie in zwei verschiedenen Lichtfarben, wobei ich mich diesmal für die warmweiße Version entschieden habe. Ich wollte nämlich schon immer mal sehen, wie sehr sich die Lichttemperatur auf die Reichweite eines Throwers auswirkt.
Und ja: mit Lampen wie der Fenix HT18R oder der Wurkkos TD01 kann sie zumindest in dieser LED-Variante nicht ganz mithalten. Dafür spendet sie aber auch ein wesentlich angenehmeres und augenschonenderes Licht.
Bei der kaltweißen Variante könnt ihr definitiv noch mehr Reichweite erwarten.
Trotzdem ist sie ein toller Thrower der locker mehrere hundert Meter weit leuchtet und nebenbei noch genug Spill erzeugt, um auch den Nahbereich nicht komplett im Dunkeln zu lassen.
Wenn man nun aber noch bedenkt, dass sie Stürze aus bis zu 25 Metern übersteht, bis zu 5 Stunden lang in 10 Meter tiefen Wasser bleiben und bei Außentemperaturen von -40 bis +40 °C genutzt werden kann, dann kann man sich wirklich nur fragen, was Armytek hier anders macht, als quasi die komplette Konkurrenz. Hier ist die Barracuda Pro in ihrem Lampensegment praktisch unschlagbar.
Daher vergebe ich an dieser Stelle einen Bonus-Punkt!
Positiv:
- Gute Reichweite
- Tauchtiefe von 10 Metern
- Fallschutz von 25 Metern
- Vollkommen staubdicht
- bei -40 bis +40°C nutzbar
Negativ:
- Nichts 🙂
Funktionsumfang der Armytek Barracuda Pro
Key Features
Die Armytek Barracuda Pro verfügt über zwei Turbo-Modes (1.400 und 745 Lumen), drei Haupt-Modi (325, 140 und 28 Lumen) und zweite ultra-niedrige Moonlight-Modes mit 1,6 bzw. 0,14 Lumen. Hinzu kommen zwei taktische Strobes mit 1.400 bzw. 140 Lumen Helligkeit.
Special Features
Was leider komplett fehlt, sind ein SOS- bzw. Beacon-Mode. Das ist schade, wäre bei Armytek aber auch ne echte Neuerung. Hoffen wir mal, dass diese so wichtigen Features irgendwann auch dort Einzug halten.
Positiv:
- Verschiedene Helligkeitsstufen
- Verschiedene Strobes
Negativ:
- Kein SOS- oder Beacon-Mode
Licht der Armytek Barracuda Pro
LED & Reflektor
Im Innern der Barracuda Pro arbeitet eine Cree XHP35 HI LED. Dieses Leuchtmittel ist nicht unbedingt brandneu, leistet aber verdammt gute Arbeit. Die domelose Konstruktion ermöglicht sehr gute Reichweiten, obwohl ich mich bei meiner Barracuda für die warmweiße Version entschieden habe. Für gewöhnlich haben kaltweiße LEDs die größere Reichweite – und auch so eine Version gibt es von der Barracuda Pro. Ich wollte aber mal einen Thrower testen, der auch in nebligen Umgebungen funktioniert. Und genau da haben warmweiße Taschenlampen deutliche Vorteile.
Trotzdem kommt die Armytek Barracuda Pro auf beachtliche Werte. Laut Armytek sollen es 788 Meter sein – ich kann zumindest 599 Meter absolut bestätigen.
Lichtqualität
Der CRI-Wert liegt bei durchschnittlichen 75 – geht aber vollkommen in Ordnung. Dank des recht warmen Farbtemperatur erzeugt die Armytek Barracuda Pro ein sehr angenehmes Licht. Wir haben ein deutliches Lichtzentrum und einen sehr klar abgegrenzten Lichthof. Spill (oder auch Streulicht) gibt es praktisch nicht – das ist bei einem Thrower aber auch ganz normal. Der Sinn einer solchen Lampe ist es ja, möglichst viel Licht in eine gezielte Richtung zu fokussieren.
Positiv:
- Reichweite von über 600 Metern
- Gutes, gleichmäßiges Lichtbild
- Angenehme Farbtemperatur
Negativ:
- Nichts 🙂
Design der Armytek Barracuda Pro
Optik
Die Armytek Barracuda Pro sieht durch ihren großen und relativ glatten Lampenkopf recht brav aus – ganz im Gegensatz zur Armytek Predator Pro zum Beispiel.
Trotzdem gefällt sie mir aber gut. Sie steht eher für das Understatement – was sie auch mit dem dezenten aber extrem robusten Edelstahlring am Lampenkopf-Rand unterstreicht.
Verarbeitungsqualität
Hier kann die die Barracuda Pro voll überzeugen: die Lampe kam in einem absolut makellosen Zustand hier an, der Reflektor ist vollkommen sauber und staubfrei, es gab nirgendwo irgendwelche Kratzer, dellen oder Ähnliches. Sauber schließende, leicht eingefettete Gewinde und stramm sitzende O-Ringe – so sollte das sein!
Haptik & Bedienbarkeit
Hier kommen wir zu dem mit Abstand größten Kritikpunkt der Barracuda Pro. Das Bedienkonzept. Wie bereits eingangs erwähnt, empfinde ich das User Interface der Armytek-Lampen als sehr gewöhnungsbedürftig. Und zwar so sehr, dass ich selbst nach der mittlerweile dritten Lampe dieses Herstellers noch immer die Bedienungsanleitung lesen muss, um zu kapieren, wie man zwischen den verschiedenen Betriebsmodi wechselt.
Gut, bzw. sehr gut wiederum – ist der Powerbutton. Er hat nen tollen Druckpunkt und auch die halbgedrückte Position lässt sich sehr gut erfühlen.
Positiv:
- Dezente, zeitlose Optik
- hervorragende Verarbeitungsqualität
Negativ:
- User-Interface nur schwer verständlich
Stromversorgung der Armytek Barracuda Pro
Akku
Die Armytek Barracuda Pro wird ein oder zwei 18650er Akkus betrieben. Armytek-typisch ist auch, dass die Lampe mit einer Vielzahl verschiedener Akkus läuft. So könnt ihr beispielsweise auch bis zu vier 18350er, RCR123er oder CR123Aer Akkus verwenden.
Dabei seid ihr übrigens nicht auf die originalen Armytek-Akkus angewiesen. Trotzdem solltet ihr natürlich darauf achten, dass ihr die Barracuda nicht mit unterschiedlichen Akkus gleichzeitig betreibt.
Lademöglichkeiten
Leider sieht’s in diesem Bereich etwas düster aus. Die Armytek Barracuda Pro hat weder einen USB-Port, noch einen magnetischen Ladeschalter wie die Armytek Predator Pro. Ihr seid hier also tatsächlich auf ein externes Ladegerät angewiesen.
Glücklicherweise bietet Armytek diese direkt im Onlineshop an.
Positiv:
- Läuft mit einem oder zwei 18650er Akkus
- Kompatibel mit Akkus von anderen Herstellern
Negativ:
- Kein Ladeport
- Keine Powerbank-Funktion
Einsatzdauer der Armytek Barracuda Pro
Hier geht’s mal wieder um die Wurst. Bei meiner Nutzung dieser Lampe ist nämlich eins von einer ganz entscheidenden Bedeutung: die Laufzeit. Bei einer Lampe, auf die man sich auch in Extremsituationen lange verlassen kann, ist pures Gold wert. Der Turbo mit 1.400 Lumen macht nach einer Stunde Feierabend. Mit den unteren Helligkeitsstufen kommt man schon auf über 8 bzw. 22 Stunden. Soweit so gut. Interessant wird’s aber in den Moonlight-Modes. Dort reichen zwei voll geladene Akkus nämlich stattliche 85 bzw. 500 Tage! Krass!!
Positiv:
- Gute Laufzeiten in allen Helligkeitsmodes
- bis zu 500 Tage Laufzeit im untersten Moonlight Mode
Negativ:
- Nichts 🙂
Lieferumfang / Preis-Leistung der Armytek Barracuda Pro
In Sachen Lieferumfang lässt Armytek sich wirklich nicht so leicht das Wasser abgraben. Was hier nämlich im Lieferumfang enthalten ist, kann man nur als fast perfekt bezeichnen: Ersatz-O-Ringe, ein gut verarbeitetes Holster, ein Gürtelclip, ein Lanyard, ein Combat-Ring und ein Ersatz-Powerbutton sind schon mal cool. Was ich aber besonders beeindruckend finde, ist die alternative Akku-Tube, dank derer man die Barracuda Pro auch mit nur einem 18650er Akku betreiben kann.
Leider – und das ist ein besonders dickes leider – muss ich trotzdem einen Punkt abziehen. So toll das andere Zubehör auch sein mag, es fehlt ein essentieller Teil, um die Armytek direkt benutzen zu können: die Akkus – die müsst ihr tatsächlich separat kaufen.
Was man aber definitiv nicht vergessen darf: 10 Jahre Vollgarantie auf alles außer die Dichtungsringe, die Akkus und den Powerbutton – das ist mal ne Ansage! Damit ist der Preis der Armytek Barracuda mehr als gerechtfertigt!
Positiv:
- umfangreiches Zubehör inkl. Holster und zweiter Akku-Tube
- 10 Jahre Garantie
Negativ:
- Keine Akkus enthalten
Fazit zur Armytek Barracuda Pro
Selten war ich einerseits so sehr beeindruckt wie gleichermaßen enttäuscht von einer Taschenlampe. Es ist leider ein altbekanntes Problem der Armytek-Lampen: das User Interface ist definitiv nichts für Anfänger. Man MUSS sich auf jeden Fall mit der Bedienungsanleitung auseinandersetzen wenn man die Barracuda Pro voll verstehen will.
Auf der anderen Seite habe ich bisher keinen Thrower getestet, der so dermaßen widerstandsfähig ist, wie dieser. Fakt ist: so sehr ich das Bedienkonzept der Armytek Barracuda auch nicht mag – so sehr würde ich in Extremsituationen wahrscheinlich nur Dieser (oder einer anderen Armytek-Lampe) vertrauen. 25 Meter Fallschutz sind der absolute Hammer und auch die 10 Meter maximale Tauchtiefe suchen ihresgleichen.
Wenn ihr also eine Taschenlampe sucht, die absolute Extrembedingungen überstehen und ziemlich weit leuchten kann, dann kommt ihr an einer Armytek-Lampe wie der Barracuda Pro kaum vorbei.
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Alternativen zur Armytek Barracuda Pro
Die TS30S Pro von Wurkkos kommt mit einer noch größeren Reichweite daher als die warmweißer Version der Armytek. Außerdem ist sie deutlich kostengünstiger. Der Fallschutz ist aber deutlich geringer.
Zum Testbericht
Die Fenix HT18R ist eine sehr gute Jagdlampe mit zusätzlich montierbaren Farblichtfiltern. Sie arbeitet mit kälterem Licht und hat eine größere Reichweite – doch auch sie kommt an die Robustheit der Barracuda nicht heran.
Zum Testbericht
Test-Ergebnis:
„Gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 6 / 5 (1 Bonuspunkt)
- Funktionsumfang: 3,5 / 5
- Licht: 5 / 5
- Design/Verarbeitung: 3,5 / 5
- Stromversorgung: 3 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 4 / 5