Black Diamond Storm 400
Eine Stirnlampe? Wozu?? Ich hab ne Multifunktionslampe, die reicht vollkommen aus für alle Lebenslagen. Das war die Einstellung, an der ich unbeirrt festhielt – bis ich meine erste Nacht allein im Wald verbracht habe. Und ziemlich schnell wurde mir da plötzlich klar: meine Fresse – im stockdunkeln längere Zeit durch den Wald zu schleichen, möglicherweise ein Camp aufzubauen und dabei nicht beide Hände frei zu haben – das nervt! Also rein ins Internet, Foren durchackern und dann die beste Lampe auswählen. Warum ich bei der Storm 400 von Black Diamond gelandet bin? Das erfahrt ihr hier.
Einsatzgebiet
Die Storm 400 ist eine klassische LED Stirnlampe mit simplem Kopfriemen, mehreren Beleuchtungsmodi und Helligkeitsstufen. Außerdem ist sie wasserfest und staubgeschützt nach IP67. Damit ist sie schon mal auf dem Papier eine super Alround-Lampe fürs Campen und Wandern und kann aber auch abseits von Expeditionen in die nächtliche Natur prinzipiell überall genutzt werden.
Damit ist sie beispielsweise auch eine gute Lampe für die Urban Exploration. Denn auch beim Urbexen hat man am besten die Hände frei – ganz besonders dann, wenn man Fotos schießen möchte.
Gut:
- Sehr multifunktional
- Wasserdicht nach IP67
Schlecht:
- nichts 🙂
Funktionsumfang
Key Features
Die Storm 400 verfügt über insgesamt 3 LEDs. Neben der Haupt-LED mit großer Reichweite gibt es eine Weitere mit guter Flächenausleuchtung und zu guter Letzt eine Multicolor-LED. Da sich alle LEDs stufenlos in ihrer Helligkeit regeln lassen, sind aus meiner Sicht nur die maximale und minimale Helligkeit von Interesse. Mit max. 400 Lumen könnt ihr auch in 100 Metern noch gut die Umgebung erkennen, und die minimalen 8 Lumen reichen vollkommen aus, um nachts das Camp nach der Zahnbürste zu durchsuchen.
Die Multicolor LED hat einen roten, einen grünen und einen blauen Farbmodus. Und auch hier beweist die Storm 400 ihre Multifunktionalität. Das Rotlicht ist hervorragend geeignet, um sich nachts zu orientieren, ohne die Nachtsichtfähigkeit zu verlieren. Soll heißen: schaltet ihr nachts eine grell-weiße Lampe aus, seid ihr erstmal für etliche Sekunden nahezu blind – bei Rotlicht hingegen passen sich eure Augen viel schneller an die Dunkelheit an. Damit ist die Storm 400 übrigens auch eine interessante Taschenlampe für Angler denn da Rot nicht besonders tief ins Wasser eindringt, hat es keine abschreckende Wirkung auf Fische.
Der grüne Modus ist vor allem bei Jägern beliebt, denn sowohl Wildschweine als auch Rehe nehmen das grüne Licht kaum wahr und geraten daher nicht in den sonst üblichen Fluchtreflex. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: wenn ihr mal Wildschweinkontakt habt, versucht gar nicht erst, die Tierchen mit aufgeregtem Herumzappeln bei eingeschaltetem Rot- oder Grünlicht zu verscheuchen – das stört sie nämlich herzlich wenig.
Anders sieht es beim Blaulichtmodus aus. Dieser wird von quasi allen Wildtieren sehr gut wahrgenommen und wirkt daher abschreckend auf so ziemlich alles, was einen nachts im Wald über den Haufen rennen könnte. Für uns Menschen ist eine Stirnlampe mit Blaulicht aber aber aus einem anderen Grund viel wichtiger: Blaues Licht bringt kleine Details deutlich zum Vorschein, weswegen es sich hervorragend eignet, um in der Dunkelheit Karten zu lesen.
Special Features
Doch nun zu den eigentlichen Highlights der Storm 400. Denn dort findet die eigentliche Magie statt – im Zusammenspiel der verschiedenen Features. Wie schon erwähnt, lassen sich alle LEDs stufenlos regeln. Das geschieht ganz einfach durch langes Drücken des Power-Buttons. Mit dem Modus-Button wechselt man zwischen den 3 LEDs hin und her, die verschiedenen Farbmodi aktiviert man durch langes Drücken auf die Modustaste. Dank der verbauten Memory-Funktion merkt sich die Storm 400 aber nicht nur den zuletzt gewählten Modus, sondern auch die letzte Helligkeitseinstellung jeder einzelnen LED – und das auch nach dem Ausschalten der Lampe.
Auf der rechten Seite gibt es außerdem ein Touch-Feld, mit dem man durch eine einfache Berührung die gerade aktive LED sofort in die maximale Helligkeit stellen kann. Das ist super praktisch wenn man mit schwachem Licht unterwegs ist und kurzzeitig viel Licht braucht. Möchte man dann wieder zurück zu der vorherigen Helligkeitsstufe, tippt man einfach nochmals auf das Touch-Feld.
Durch doppeltes Drücken der Power-Taste schaltet man die gerade gewählte LED in den Stroboskopmodus – das funktioniert auch mit den Farb-LEDs. Die Storm 400 kann übrigens auch ein SOS-Signal aussenden. Dazu tippt man im Stroboskopmodus einfach auf das Touchfeld.
Es gibt auch noch einen echt sinnvollen Sperrmodus, mit dem man ein versehentliches Einschalten der Lampe im Rucksack verhindern kann. Einfach die Power- und Modus-Taste gleichzeitig für zwei Sekunden drücken und schon ist die Lampe gesperrt. Wiederholt man den Vorgang, ist sie wieder freigegeben.
Der Trageriemen der Storm 400 lässt sich übrigens leicht entfernen. Wozu? Ganz einfach: mit den dann freiliegenden Schlaufen lässt sich die Lampe z. B. am Brustgurt deines Rucksacks befestigen.
Gut:
- Flut- und Fokus-Licht
- Multi-Color-LED in grün, rot und blau
- Stufenlose Helligkeitsregulierung
- Boost-Modus durch seitliches Touch-Feld
- SOS-Modus
- Stroboskop-Modus
Schlecht:
- nichts 🙂
Design
Optik
Es gibt mit Sicherheit kleinere und unauffälligere Stirnlampen, aber die können meist nicht mit dem Funktionsumfang und der Leuchtdauer der Storm 400 mithalten. Rein optisch gefällt sie mir trotzdem.
Verarbeitungsqualität
Die Lampe ist wirklich hochwertig verarbeitet und absolut robust – so wie eine Stirnlampe für Abenteurer sein sollte. Die sehr dicke Kunststoff-Körper steckt so einige Schläge weg und die Gummidichtung des Batteriefachs sitzt bombenfest.
Tragekomfort und Bedienbarkeit
Hier gibt es – um es gleich mal vorweg zu nehmen – ein paar Minuspunkte. Rein optisch gefällt mir die Lampe sehr. Da die Storm 400 mit vier AAA-Batterien betrieben wird, ist sie mit gut 120g aber nicht unbedingt ein Leichtgewicht. Hinzu kommt, dass sie mit nur einem Stirnriemen am Kopf befestigt wird. Dadurch ist sie nicht unbedingt die ideale Lampe für Jogger. Der Riemen kann zwar sehr leicht so fest gezurrt werden, dass die Lampe bombenfest an der Stirn klebt, darunter leidet dann aber der Tragekomfort. Mit einem weiteren Riemen, der nicht um, sondern über den Kopf ginge, würde sich dieses Problem quasi von selbst lösen.
Ansonsten gibt’s wenig zu meckern. Die Bedienung geht sehr intuitiv von der Hand – eine kurze Einarbeitungszeit und schon flutscht es. Sowohl der Power- als auch der Modusbutton sind angenehm groß und leicht zu ertasten und lassen sich – wie übrigens auch das seitliche Touchfeld – gut mit Handschuhen bedienen.
Gut:
- schicke Optik
- absolut robust
- Einfache Bedienung
Schlecht:
- Recht hohes Gewicht
Stromversorgung
Akku
Die Black Diamond Storm 400 wird mit 4 AAA Batterien betrieben. Leider gibt es hier keine Alternativen wie z.b. ein intern aufladbares Akkupack. Black Diamond bietet allerdings einige Modelle mit internem, aufladbarem Akku an – hier müsst oder vielmehr dürft ihr euch entscheiden, was für euch mehr Sinn macht. Der Vorteil der hier verwendeten Standard-Batterien ist, dass ihr vom Supermarkt über die Drogerie und den Spielzeugladen bis hin zur Tankstelle überall Ersatz findet und dass ein paar zusätzliche Batterien weniger Gewicht und Packmaß mit sich bringen als eine Powerbank oder ein mobiles Solar-Panel.
Lademöglichkeiten
Wie bereits erwähnt, kann die Storm 400 nicht intern geladen werden. Mit Wiederaufladbaren AAA-Akkus lässt sich das Problem zwar umgehen, ihr müsst dann aber auch stolzer Besitzer eines Ladegerätes sein.
Gut:
- Betrieben durch AAA-Batterien
- Ersatzbatterien überall beschaffbar
Schlecht:
- Nicht intern aufladbar
Einsatzdauer
Gut:
- Gute Ausdauer
Schlecht:
- Herstellerangaben nicht ganz erreicht
Lieferumfang
Hier gibt’s nicht viel zu berichten. Allerdings fällt das meiner Meinung nach nicht großartig ins Gewicht. Dank der mitgelieferten Duracell-Batterien ist die Storm 400 sofort einsatzbereit und der Kopfriemen ist nach zwei Jahren ohne großartige Gebrauchsspuren noch immer gut in Schuss – ein nötiger Ersatz ist aktuell also kein Thema.
Gut:
- Inklusive Batterien
Schlecht:
- nichts 🙂
Fazit
Ich persönlich finde die Storm 400 einfach super. Die wenigen Kritikpunkte fallen in Anbetracht des beeindruckenden Funktionsumfangs und ihrer Robustheit und Variabilität kaum ins Gewicht. Im Bereich Preis-Leistung spielt sie für mich auch ganz oben in der Liga mit. Von mir gibt’s daher das Testurteil „hervorragend“ und eine für Outdoorfans uneingeschränkte Kaufempfehlung.
Wenn ihr lieber eine Lampe mit internem Akku und Ladefunktion sucht, werdet ihr mit dem Nachfolger, der Storm 500 R mit Sicherheit glücklich.
Und wenn ihr eine Lampe für eure Kinder sucht, findet ihr mit der Wiz Stirnlampe ebenfalls sehr gutes Modell
Test-Ergebnis:
„Gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 5 / 5
- Funktionsumfang: 5 / 5
- Design/Verarbeitung: 4 / 5
- Stromversorgung: 4 / 5
- Einsatzdauer: 4,5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5
1 thought on “Black Diamond Storm 400 Testbericht”
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