Brinyte PT16A Testbericht
Mit 3.000 Lumen in den Einsatz.
Meine erste taktische Taschenlampe von Brinyte – eine kleine Premiere sozusagen 😅. Wie ich auf Brinyte aufmerksam geworden bin? Wahrscheinlich wie die meisten von euch: über deren Instagram-Werbung! Tatsächlich hatte ich diesen Hersteller lange Zeit überhaupt nicht auf dem Schirm und trotzdem war ich sofort gehooked, als ich die PT16A sah – eine taktische Taschenlampe mit 3.000 Lumen maximaler Helligkeit, Doppelheckschalter und 21700er Akku – das klang interessant! Also was kann die Brinyte PT16A nun? In meinen Augen: mehr als so manches andere tactical Flashlight…
Einsatzgebiet der Brinyte PT16A
Das Einsatzgebiet der PT16A ist recht schnell umrissen – immerhin ist sie eine taktische Taschenlampe. Damit ist sie geeignet für den einsatz bei Polizei- und Sicherheitskräften. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Brinyte wahrscheinlich etwas zu groß für diese Zielgruppe ist – also jedenfalls für den Polizeidienst. Bei der Security kann ich sie mir aber recht gut vorstellen, da sie mit ihren 3.000 Lumen besonders im Strobe ein recht wirksames Selbstverteidigungsmittel sein sollte.
Ansonsten ist sie vollkommen staub- und wasserdicht (bis zu 2 m) dank IP68 Standard. Leider patzt die PT16A – wie viele andere taktische Taschenlampen auch – beim Thema Fallschutz. Lediglich einen Meter hält sie aus. Zum Einschlagen einer Scheibe sollte das reichen aber wenn man sie dann doch mal aus Schulterhöhe fallen lässt, muss man schon hoffen, dass man nicht auf Beton steht. Aber wie gesagt – das gilt leider für die meisten Taschenlampen.
Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt bei taktischen Taschenlampen ist die Art und Weise, wie sie sich bedienen lässt. Sind die beiden wichtigen Lichtmodi (Turbo und Strobe) jederzeit und schnell erreichbar? Ja – sind sie. Und damit erfüllt die PT16A den wahrscheinlich wichtigsten Aspekt einer Taschenlampe, die für die Selbstverteidigung bzw. der Gegnerabwehr gedacht ist. Man muss schnell und einfach reagieren können wenn es zum Äußersten kommt. Und dank des guten Doppel-Hecktaster-Designs kann die PT16A fast blind bedient werden. Idiotensicherer lässt sich – meiner Meinung nach – nur die TD03 von Wurkkos bedienen.
Positiv:
- Sehr leicht bedienbar
- wasserdicht bis 2 m
- volkommen staubdicht
Negativ:
- nur ein Meter Fallschutz
Funktionsumfang der Brinyte PT16A
Key Features
Hier gibt es – wie bei vielen taktischen Taschenlampen – wenig zu berichten. Es gibt insgesamt vier Helligkeitsstufen (5, 120, 900 und 3.000 Lumen). Diese lassen sich übrigens super-simpel einstellen – aber dazu mehr in der Kategorie Haptik und Bedienbarkeit.
Diese Helligkeitsstufen sind auf jeden fall gut verteilt. Vom „Moonlight-Mode“ mit 5 Lumen kann man halten, was man will – ich finde ihn auch bei taktischen Taschenlampen extrem wichtig. und die maximalen 3.000 Lumen ballern mal richtig – sowohl beim Thema Selbstverteidigung, als auch dann wenn es einfach darum geht, mal ordentlich Licht ins Dunkel zu bringen.
Special Features
Ach Mann – dieser Punkt ärgert mich tatsächlich mit Abstand am meisten an der Brinyte PT16A. Das hätte tatsächlich ne perfekte Kategorie-Wertung werden können – wenn man nicht einen wichtigen Punkt weggelassen hätte. Aber beginnen wir mit den positiven Aspekten: Es gibt – wie man es von einer taktischen Taschenlampe erwarten sollte – einen sehr guten, mit den vollen 3.000 Lumen feuernden, taktischen Strobe. Soweit, so gut. Es gibt außerdem einen 300 Lumen starken SOS-Modus. An diesem Punkt steigen viele andere tactical Flashlights schon aus. Schön also, dass Brinyte hier mitgedacht hat.
Was mir nur absolut nicht in den Kopf will: warum zum Henker hat man nicht auch gleich noch einen Beacon-Modus in die PT16A reinprogrammiert?? Das wäre das i-Tüpfelchen auf der Kirsche, die man auf dem Sahnehäubchen drapiert, gewesen. Leider fehlt dieses in meinen Augen wichtige Feature – echt schade…
Positiv:
- Vier Helligkeitsstufen
- Taktischer Strobe
- SOS-Modus
Negativ:
- Kein Beacon-Mode
Licht der Brinyte PT16A
LED & Reflektor
Die Brinyte PT16A arbeitet mit einer Luminus SFT70 LED, die in einen relativ tiefen Glattreflektor eingelassen ist. Dieser ist nicht so tief wie beispielsweise der der Armytek Predator Pro. Das deutliche Plus an Reichweite erreicht die PT16A also nur mit dem starken Lumenüberschuss. Mehr als 1.000 Lumen machen hier definitiv den Unterschied.
Insgesamt sind es 3.000 Lumen, die die Brinyte PT16A im Turbo in die Dunkelheit ballert – was echt beeindruckend wirkt wenn man die Lampe mal wirklich aus einer pechschwarzen Nacht heraus im Maximum startet.
Lichtqualität
Mit 6.500 K erzeugt die PT16A ein recht kaltweißes Licht. Glücklicherweise sind wir damit aber noch ne ganze Ecke vom blauweißen Licht entfernt – die Farbtemperatur der Brinyte geht für mich also noch komplett in Ordnung. Sehr gut finde ich ihr Lichtbild. Das recht klar definierte Lichtzentrum wird nämlich von einem ausreichend starken Lichthof umgeben. So hat man eine wirklich gute Reichweite gepaart mit einer immernoch guten Nahbereichsausleuchtung.
Das man von einer taktischen Taschenlampe keine CRI-Wunder erwarten kann, sollte klar sein. Diesen Anspruch erhebt diese Taschenlampen-Klasse auch gar nicht – daher gibt es hier keinen Punktabzug.
Positiv:
- Klasse Reichweite
- Gute Nahbereichsausleuchtung
- Gutes, artefaktfreies Lichtbild
Negativ:
- Nichts 🙂
Design der Brinyte PT16A
Optik
Rein vom Aussehen her gefällt mir die Brinyte PT16A schon ziemlich gut – weil sie einfach etwas anders ist, als viele andere taktische Taschenlampen. Sie wirkt etwas „boxiger“, kantiger und weniger stromlinienförmiger als viele ihrer Mitbewerber.Dadurch wirkt sie schon allein optisch sehr robust. Sehr gut!
Was definitiv auch schickt ist: die komplette Lampe wirkt farbtechnisch wie aus einem Guss. Lampenkörper, Gürtelclip und Combatring haben allesamt den exakt gleichen Farbton und das gleiche Finish. Den enzigen Optischen Akzent setzt der Silber umrandete Powerbutton mit der grün leuchtenden Indikator LED.
Verarbeitungsqualität
1a kann ich nur sagen. Die Verarbeitungsqualität der Brinyte PT16A ist wirklich gut. Die Gewinde sind sauber geschnitten und laufen wunderbar weich, keinerlei Macken am Lampenkörper oder im Reflektor – alles ist genau so, wie ich es von einer Taschenlampe dieser Preiskategorie erwarte. Auch der Gürtelclip z.B. ist sehr stabil und eigentlich genau so fest, wie ein Gürtelclip wirklich sein sollte – genau an der Grenze zu „fast schon zu stramm“ – aber eben nur fast 😉
Ein sehr kleines aber cooles Detail ist auch die Abdeckung des USB-Ports. Ich habe schon viele andere Versionen solcher Abdeckungen gesehen, aber bei dieser hier ist mir direkt aufgefallen, wie sehr sie sich in den Lampenkörper einschmiegt. Soll heißen: man merkt sie beim Drüberstreichen so gut wie gar nicht – was ein versehentliches Öffnen nahezu unmöglich macht!
Haptik & Bedienbarkeit
Hier kann die Brinyte PT16A wirklich punkten. Mal abgesehen davon, dass sie sich extrem einfach mit den beiden Hecktastern bedienen lässt. Man kann sie nämlich auch praktisch komplett über die seitliche Taste steuern. Das ist deswegen cool, weil man die PT16A sowohl im Hammergriff also auch im Ice Pick Grip halten und problemlos bedienen. Bei vielen Lampen mit Heck- und Seitentaster muss nämlich der Hecktaster betätigt werden, um die Lampe zu aktivieren – und erst dann funktioniert auch der Seitenschalter.
Ansonsten liegt sie sehr gut in der Hand und hat ein sehr angenehmes Gewicht. Das einzige, was mich etwas stört, ist der Combat-Ring. Ich finde es prinzipiell toll, dass er da ist und meiner Meinung nach sollte jede taktische Taschenlampe so ein Ding haben. Doch gerade im Vergleich mit den von mir getesteten Armytek-Lampen fällt einfach auf, dass deren Hartgummi-Combatring einfach etwas angenehmer in der Hand liegt, als der Combat-Ring der PT16A, der aus Aluminium gefertigt ist. Das ist aber ein echt minimaler Punkt, der aus meiner Sicht keinen Punktabzug rechtfertigt.
Positiv:
- Coole Optik
- Tolle Verarbeitungsqualität
- Gute Haptik
- Klasse Bedienbarkeit
Negativ:
- Nichts 🙂
Stromversorgung der Brinyte PT16A
Akku
Die PT16A hat nen Wechselakku – großartig! Ich habe es schon oft geschrieben und unzählige Male gesagt, aber trotzdem: Ein Wechselakku ist für mich bei Einsatzlampen (EDC-Lampen gehören da nicht zwingend dazu) Pflicht! Nichts ist dümmer, als einen Einsatz bzw. einen nächtlichen Trip abbrechen zu müssen, weil der Akku den Geist aufgegeben hat und man die nächsten Stunden damit verbringen muss, selbigen wieder aufzuladen.
Mit nem Wechselakku isses super-simpel – alter Akku raus, neuer Akku rein und schon kann die Tour weitergehen.
Von daher: Super! Und was auch super ist: Ihr braucht keine speziellen Akkus von Brinyte – herkömmliche 21.700er Akkus funktionieren hier wunderbar.
Lademöglichkeiten
Da die Brinyte PT16A einen intern verbauten USB Typ-C hat, kann sie auch unterwegs problemlos per Powerbank aufgeladen werden – wenn man mal keinen Wechselakku dabei hat. Was ich echt gut finde: die Gummikappe, die den USB-Port verdeckt, schließt wirklich bündig mit dem Lampenkörper ab. Warum das gut ist? Ganz einfach: ich habe versucht, diese Kappe „unabsichtlich“ zu öffnen – und es nicht geschafft. Ein versehentliches Öffnen kann man also mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließen.
Positiv:
- 21700er Wechselakku
- Kompatibel mit herkömmlichen 21700er Akkus
- Intern aufladbar
Negativ:
- Nichts 🙂
Einsatzdauer der Brinyte PT16A
An dieser Stelle hat die Brinyte PT16A etwas getan, was die wenigsten Taschenlampen in meinen Ausdauertests tun – mich überraschen! In sehr seltenen Fällen erreichen die Lampen in meinen Tests NICHT die Hersteller-Angaben. Erstaunlicherweise schaffen die meisten Lampen sogar etwas mehr, als die Hersteller in ihre Laufzeit-Tabellen schreiben. Sehr selten gibt’s aber mal einen krassen Ausreißer – und genau um so eine Ausnahme geht’s hier bei der Brinyte PT16A. Die 135 Minuten Laufzeit aus dem Turbo heraus beispielsweise – die kommen nicht mal annähernd hin. Tatsächlich lief sie bei mir über 10 Stunden am Stück. Der Test des nächshöheren Modus (900 Lumen) dauerte ganze 14 Stunden!
Haben wir hier also eine absolute Wunderlampe bekommen? Nö – leider nicht. Tatsächlich gehe ich von einem „Fehler“ in der Programmierung aus, den man hoffentlich nicht korrigiert. Fakt ist, dass die PT16A nach einer Minute vom Turbo in den 600 Lumen Modus schaltet und dann relativ schnell weiter runterdimmt – um eine maximale Leuchtdauer zu erreichen. Die meisten Lampen gehen den anderen Weg und versuchen hier so lange wie möglich so viel Licht wir möglich zu erzeugen – und das geht auf die Einsatzdauer.
Warum ich den Weg, den die Brinyte hier einschlägt, besser finde? Ganz einfach: In den meisten taktischen Situationen wird nur für relativ kurze Zeit viel Licht benötigt. Mache ich aber eine längere Tour und habe die Lampe schon – um mal ein Beispiel zu nennen – eine Stunde lang in Betrieb, dann kann man davon ausgehen, dass ich sie auch noch länger brauchen werde. Dadurch, dass die Lampe von alleine runterschaltet, muss ich nicht an’s Stromsparen denken. Und wenn ich dann doch mal mehr Licht brauche, kann ich die Helligkeit jederzeit wieder erhöhen. Ich find’s cool!
Positiv:
- Lampe arbeitet sehr stromsparend
- Tolle Laufzeiten
Negativ:
- Nichts 🙂
Lieferumfang / Preis-Leistung der Brinyte PT16A
Im Lieferumfang der Brinyte PT16A befinden sich neben dem Gürtelclip und dem Combatring außerdem noch ein USB Typ-C Ladekabel, Ersatzdichtungsringe, ein Lanyard und der 5.000 mAh Li-Ionen Akku.
Was cool gewesen wäre: ein Holster oder ein Gear-Clip! Gerade bei taktischen Taschenlampen (in diesem Preissegment) finde ich es wichtig, dass man verschiedene Möglichkeiten hat, die Lampe an seiner Ausrüstung wie z.B. Chest Rigs befestigen zu können – ein Gürtelclip reicht hier meistens nicht aus.
Brinyte gewährt übrigens 2 Jhre Garantie auf die Elektronik der PT16A und diese Garantie lässt sich um weitere 3 Jahre erweitern wenn man die Lampe bei Brinyte registriert.
Positiv:
- Inkl. Akku, Ersatzdichtungsringe, Gürtelclip, Lanyard
- Bis zu 5 Jahre Garantie
Negativ:
- Kein Holster oder Gearclip
Fazit zur Brinyte PT16A
Man – war ich von dieser Lampe überrascht! Es passiert relativ selten, dass eine taktische Taschenlampe einen so positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat – weil sie einfach sehr durchdacht scheint. Die PT16A ist definitiv kein Leichtgewicht, denn sie arbeitet mit einem 21700er Akku und ist dementsprechend auch relativ groß. Damit fällt sie für mich deutliche aus dem EDC-Bereich raus und sollte immer im mitgelieferten Holster getragen werden. Sie erzeugt ein gutes Licht mit starker Reichweite, ist super einfach bedienbar wenn man nicht viel von ihr erwartet und bietet dank des Drei-Button-Layouts etliche Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten für Technikverliebte.
Um’s kurz zu machen: Die Brinyte PT16A ist ne tolle taktische Taschenlampe, die aufgrund ihres ganzen Funktions-Layouts und des kompletten Lieferumfangs auch eine tolle Outdoor-Lampe ist – sowohl für Einsteiger, als auch für Fortgeschrittene. Wenn ich sie jetzt nicht schon hätte – würde ich sie definitiv kaufen!
Brinyte PT16A kaufen
Alternativen zur Brinyte PT16A
Die Armytek Viking Pro ist eine taktische Taschenlampe, die sich nicht so einfach bedienen lässt wie die PT16A – dafür aber deutlich robuster ist. 25 Meter Fallschutz und Tauchtiefe sind einfach ziemlich unschlagbar.
Zum Testbericht
Nicht so stark und auch nicht so robust – aber dafür absolut idiotensicher in der Bedienung: die Wurkkos TD03 ist ein Paradebeispiel für eine taktische Taschenlampe, die sich selbst in der größten Stresssituation bedienen lässt.
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Test-Ergebnis:
„Sehr gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 4 / 5
- Funktionsumfang: 4 / 5
- Licht: 5 / 5
- Design/Verarbeitung: 5 / 5
- Stromversorgung: 5 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 4 / 5