Cyansky H5GT Testbericht


Könnte das die ultimative Jagdlampe sein?
Vor der Cyansky H5GT hatte ich schon so einige Jagdlampen im Test – aber keine mit eingebautem Rotlicht. Das war der Grund, warum ich mir diese Lampe unbedingt genauer anschauen wollte. Denn was Cyansky hier verspricht, ist nichts anderes als ein Thrower mit mehreren hundert Metern Reichweite – und zwar auch im Farblichtmodus. Wie das gehen soll, war mir nicht ganz klar, denn für einen guten Throw (viel Reichweite) muss so eine LED perfekt in der Mitte ihres Reflektors eingebettet sein – was schwierig ist bei zwei LEDs. Also – was ist dran an diesem ultimativen Jagd-Thrower? ich hab’s für euch herausgefunden!
Einsatzgebiet der Cyansky H5GT

Eine Jagdlampe sollte in erster Linie eine sehr gute Reichweite haben, dann ein farbiges Licht mitbringen und sehr einfach zu bedienen sein. Wichtig ist natürlich auch das IP-Rating und die Robustheit. Und was soll ich sagen – die Cyansky H5GT überzeugt hier in absolut allen Punkten – ohne jeden Zweifel. Eine effektive Reichweite von 600 Metern sind unter klaren Wetterbedingungen absolut möglich. Man sieht auf diese Entfernung dann zwar nicht mehr viel – aber man sieht was!
Außerdem ist sie bis zu einer Tauchtiefe von 2 Metern wasserfest und ganz nebenbei auch noch staubdicht. Was ich aber besondern gut finde: den Fallschutz von sage und schreibe 2 Metern! Damit kommt sie natürlich nicht im entferntesten an beispielsweise die Barracuda Pro von Armytek heran, schlägt diese dafür aber in den Bereichen Bedienbarkeit und Farblicht um Längen!
Da ich es gerade schon angerissen habe kommen wir kurz zur Bedienbarkeit: absolut simpel! Es gibt einen Powerbutton am Heck und einen seitlichen Schalter für die Verstellung der Helligkeit. für den Wechsel des Farblichts dreht man einfach den Lampenkopf – so muss das sein. Wenn Cyansky jetzt noch ne Möglichkeit fände, das ganze System einhändig bedienbar zu machen, gäbe es hier sogar noch nen Bonuspunkt.
Ach ja – das Farblicht: erste Sahne! ich hatte noch nie ein Rotlicht mit einer so beeindruckenden Reichweite. Für Jäger und Förster wäre natürlich ein anderes Farblicht sinnvoller. Aber auch das ist kein Problem, die H5GT gibt es nämlich auch mit grünem und blauem Licht. Das Grünlicht kommt dabei sogar auf umwerfende 2.200 Lumen!
Ich fasse mal kurz zusammen: das ist mal ne starke Jagdlampe! Volle Punktzahl!
Positiv:
- Tolle Reichweite
- Staub- und wasserdicht nach IP68
- Fallschutz 2 Meter
- Sehr gutes Farblicht
Negativ:
- Absolut nichts 🙂
Funktionsumfang der Cyansky H5GT

Key Features
Mehr als Key-Features gibt es hier tatsächlich nicht. Mit dem Hecktaster könnt ihr die H5GT an- und ausschalten. Der seitliche Schalter dient lediglich dem Verstellen der Helligkeit.
Insgesamt gibt’s beim Weißlicht vier Helligkeitsstufen (30, 150, 800 und 2.000 Lumen) und beim Rotlicht sind es drei (30, 150, 400 Lumen).
Das LEDs wird mittels Drehrad am Lampenkopf verstellt.
Keine richtige Funktion, aber definitiv cool: das Verstellen des Lampenkopfes führt zu einer sehr ungleichmäßigen Ausleuchtung da im Prozess des Drehens keine der beiden LEDs im Zentrum des Reflektors steht. Der Farbwechsel passiert zwar abrupt, aber erst ganz am Ende des 180° Drehprozesses. In der Praxis heißt das: das sehr stark ausgeprägte Lichtzentrum wird beim langsamen Drehen immer diffuser – was den positiven Nebeneffekt hat, dass man die H5GT selbst auf der höchsten Helligkeitsstufe auch im Nahbereich benutzen kann, ohne sich selbst allzu stark zu blenden. Man darf hier aber kein wunderbar gleichmäßiges Streulicht erwarten – aber es ist auf jeden Fall zweckmäßig und tilgt den Nachteil der Nutzbarkeit im Nahbereich, den viele andere Thrower haben.
Auf der Negativseite muss man aber leider sagen, dass es keinerlei Strobe-Modi gibt. Also keinen taktischen Strobe, kein SOS und auch keinen Beacon-Mode. Das gibt leider Punktabzüge.
Positiv:
- 4 Helligkeitsstufen im Weißlich
- 3 Helligkeitsstufen im Rotlicht
- „Diffuses“ Licht für den Nahbereich
Negativ:
- Keine Strobe-Modi
Licht der Cyansky H5GT


LED & Reflektor


Kommen wir zum wahrscheinlich interessantesten Feature der H5GT: den LEDs und dem Reflektor. Was direkt auffällt, wenn man sich den Reflektor anschaut ist, dass er irgendwie asymmetrisch zu sein scheint. Er wirkt fast, als wäre er schief eingebaut. Genau in dieser Asymmetrie verbirgt sich aber die coole Technik, mit der man die H5GT spielend leicht von einer Weißlicht-Lampe mit starker Reichweite in einer Rotlicht-Lampe mit ebenfalls beeindruckender Reichweite verwandeln kann. Der Reflektor ist nämlich so gebaut, dass man ihn so drehen kann, dass entweder die rote oder die weiße LED genau in seinem Zentrum stehen – so ergibt sich die für beide LEDs optimale Reichweite.
Bei den LEDs handelt es sich im übrigen um eine domelose SFT-40 W (Weißlicht) und eine SFT-20 RA (Rotlicht).
Die Reichweiten von 1.000 Metern für die weiße LED und 600 Meter für die rote LED kann ich nicht bestätigen – aber das wundert mich nicht wirklich – immerhin konnte ich das bisher bei praktisch keiner Lampe. Das liegt schlicht und einfach daran, dass so gut wie alle Hersteller hier die absoluten Spitzenwerte angeben, die unter Optimalbedigungen gemessen wurden. Locker 600 Meter spürbare Ausleuchtung sind für das weiße Licht aber auf jeden Fall drin und 300 Meter sind für die Rotlicht-LED auch möglich. Zum Vergleich: die Waldkante auf den unteren Bildern ist gute 200 Meter entfernt.
Lichtqualität


Im Bereich der Lichtqualität gibt’s nicht viel zu berichten – außer der Tatsache, dass bei de LEDs einen guten Job machen. Die SFT-40 erzeugt mit ihren 2.000 Lumen ein sehr helles, kaltweißes Licht, das aber erfreulicherweise nicht wirklich ins Blaue abdriftet. Rings um das sehr deutliche Lichtzentrum gibt es einen leicht gelblichen Bereich, der in einen extrem homogenen Lichthof übergeht. Dieser Lichthof ist übrigens dafür verantwortlich, dass ihr mit der H5GT auch im Nahbereich nicht im Dunklen steht.
Auch die SFT-20 RA macht einen sehr guten Job. Wirklich beeindruckend, wieviel Reichweite man aus nur 600 Lumen rausholen kann! Und auch ihr Lichtbild ist genau wie das der Weßlicht-LED von einem hellen und deutlich sichtbaren Lichtzentrum geprägt, dass von einen sehr großen Lichthof umgeben ist.
Positiv:
- Weißlicht mit toller Reichweite
- Rotlicht mit beeindruckender Reichweite
- Coole Drehfunktion des Reflektors
- Erhältlich auch mit Grün- oder Blaulicht
Negativ:
- Nichts 🙂
Design der Cyansky H5GT

Optik
Die Cyansky H5GT ist in meinen Augen nicht unbedingt der schönste Thrower, den ich in meiner Sammlung habe. Sie ist auf keinen Fall hässlich (weswegen das auch nicht in einem Punktabzug endet), doch fehlt ihr einfach die schlichte Eleganz einer Fenix HT18R – um mal ein Beispiel zu nennen. Das liegt in erster Linie an dem doch sehr wuchtigen Wählrad, mit dem man die LEDs auswählt. Dadurch wirkt der ganze Lampenkopf etwas unharmonisch.
Verarbeitungsqualität
Bei der Verarbeitungsqualität auf der anderen Seite kann ich nur sagen: WOW – Sehr gut gemacht! Butterweich schließende Gewinde, Druckknöpfe mit tollen Druckpunkten, ein makellos sauber gefertigter Reflektor und ein insgesamt vollkommen fehlerfreies Erscheinungsbild ergeben zusammen eine Lampe, die wirklich Vertrauen in ihre Langlebigkeit erweckt. Ich habe ehrlich gesagt nichts anderes von Cyansky erwartet – trotzdem war ich irgendwie positiv überrascht.
Haptik & Bedienbarkeit

Da sich die H5GT nicht gerade durch ihre schiere Funktionsvielfalt auszeichnet, ist ihre Bedienung auch dementsprechend einfach. Sie wird mit dem am Heck befindlichen Taster ein- und ausgeschaltet – die Leuchtstufen kann man dann am Seitenschalter durchgehen.
Rein theoretisch ginge das auch einhändig – wenn man es denn schafft, den Seitentaster mit dem kleinen Finger zu erreichen. Kleine Hände haben hier aber keine Chance. Am einfachsten ist es also, die Lampe einzuschalten und dann umzugreifen – um die Seitentaste ebenfalls mit dem Daumen bedienen zu können. Würde es sich bei der Cyansky H5GT um eine taktische Taschenlampe handeln, würde ich hier einen Punkt abziehen, doch bei einer Jagdlampe ist so ein Tasten-System absolut in Ordnung.
Der Drehschalter, mit dem man zwischen den LEDs hin- und herschaltet lässt sich übrigens „angenehm schwer“ drehen. Soll heißen: ein versehentliches Umschalten kann kategorisch ausgeschlossen werden. Leider kann man selbiges nicht über den Seitenschalter sagen. in meinen Tests ist es immer mal wieder passiert, dass ich beim Drehen des Lampenkopfes versehentlich den Seitenschalter gedrückt habe. Man muss sich also definitiv angewöhnen, die Lampe weit hinten zu greifen, wenn man die Lichtfarbe umstellen will. Der Dreh-Schalter selbst dreht sich dabei genau wie die Schraubgewinde: vollkommen butterweich!
Allgemein fühlt sich die H5GT gut in der Hand an. sie ist zwar etwas kopflastig – das ist bei den meisten Throwern aber ganz genauso.
Positiv:
- Optik ist ok
- Verarbeitung ist hervorragend
- Einfache Bedienung
- Gute Haptik
Negativ:
- Seitlicher Schalter kann versehentlich gedrückt werden
Stromversorgung der Cyansky H5GT

Akku
Die Cyansky H5GT wird mit einem herkömmlichen 21700er Akku mit 5.000 mAh betrieben. Ich finde es auf jeden Fall super, dass es sich hierbei um einen Wechselakku handelt – denn wenn selbiger sich während einer Tour mal verabschiedet, muss man ihn einfach nur durch einen Ersatzakku tauschen und schon kann der Trip weitergehen.
Lademöglichkeiten

Einen internen Ladeport hat die H5GT leider nicht. daher seid ihr theoretisch auf ein externes Ladegerät angewiesen. Glücklicherweise hat aber der mitgelieferte 5.000 mAh Akku einen USB Typ-C Ladeport und kann daher auch unterwegs an einer Powerbank aufgeladen werden.
Was es logischweise auch nicht gibt: eine Powerbank-Funktion. Schade!
Positiv:
- 21700er Wechselakku mit internem Ladeport
Negativ:
- Kein interner Ladeport
- Keine Powerbank-Funktion
Einsatzdauer der Cyansky H5GT
Was die Laufzeiten angeht kann ich Cyanskys Angaben voll bestätigen. Mehr als 1,5 Stunden hält sie im Turbo-Modus aus und auch die 3 Stunden im 800 Lumen-Modus stimmen. Laut Hersteller soll sie in den unteren Stufen sogar bis zu 68 Stunden durchhalten.
Das Rotlicht macht mit seinen knapp zwei Stunden bei den maximalen 400 Lumen etwas weniger Eindruck, das ist für Rotlicht aber normal.
Positiv:
- Bis zu 1,5 Stunden Laufzeit aus dem Turbo-Mode
- Bis zu 68 Stunden im 30 Lumen-Mode
Negativ:
- Nichts 🙂
Lieferumfang / Preis-Leistung der Cyansky H5GT

Der Lieferumfang der H5GT von Cyansky enthält alles, was ihr für den direkten Start benötigt: einen Akku! Dazu gibt es noch zwei Ersatzdichtungsringe, ein Lanyard, einen Ersatz-Hecktaster und ein USB Typ-C Ladekabel. Es gibt keinen Gürtelclip, dafür aber ein kleines Holster. Dieses Holster hält die Cyansky ziemlich fest, bei normalen Bewegungen sollte die Lampe so sicher sitzen. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, sie nach oben hin zu sichern. Rein theoretisch könnte sie also mal nach oben aus dem Holster gedrückt werden – daher: Obacht!
Kommen wir zum Preis: zum Testzeitpunkt war die Cyansky H5GT tatsächlich nicht so leicht zu kriegen. Ledigliche bei Ebay habe ich ein paar Modelle gefunden – und die lagen bei knapp 130€. Das ist ein stolzer Preis, doch könnte der wieder sinken, wenn es mehr Händler gibt, die diese tolle Lampe ins Sortiment nehmen. Aber auch so ist die H5GT dieses Geld absolut wert. Mit einer so guten Reichweite sowohl im Weiß- als auch im Rotlichtmodus und der hervorragenden Verarbeitungsqualität hat man schon eine wirklich gute Lampe. Wenn man dann noch die 5 Jahre Garantie bedenkt, die Cyansky auf die H5GT gewährt, dann relativiert sich der Preis recht schnell.
Positiv:
- Inkl. Holster
- Inkl. Akku
- Inkl. Dichtungsringe, Lanyard und Ladekabel
- 5 Jahre Garantie
Negativ:
- Nichts 🙂
Fazit zur Cyansky H5GT

Also diese Lampe hat mich tatsächlich überrascht. Ich hatte schon so einige Thrower, aber mit der tollen Reichweite im Weißlicht konnte bisher nur eine andere mithalten: die Wurkkos TD01 – und die hatte kein Rotlicht, das ebenfalls extrem weit reicht. Im Nachhinein bereue ich es ehrlich gesagt zutiefst, nicht die grüne Version bestellt zu haben, denn die sollte noch mal deutlich weiter leuchten können als das Rotlicht.
Wenn man dann noch die tolle Verarbeitung, das perfekte IP-Rating und den Fallschutz von 2 Metern bedenkt, dann kann man – als Jäger oder Förster – hier wirklich bedenkenlos zuschlagen.
Was ich verbessern würde: die Lampe braucht dringend Strobe-Modi und einen dominanteren seitlichen Schalter – der aktuelle Schalter kann beim Drehen des Lampenkopfes zu leicht ungewollt zu Helligkeitsverstellungen führen. Ansonsten – 1A – ne wirklich tolle Lampe!
Alternativen zur Cyansky H5GT

Die HT18R von Fenix ist ebenfalls eine tolle Jagdlampe mit einer Reichweite von mehreren hundert Metern. Rotlicht hat sie zwar nicht – dafür kommt sie aber mit einem Grün- und Rotlichtfilter im Lieferumfang.
Zum Testbericht

Die Barracuda Pro von Armytek ist ein extrem robuster Thrower mit warm- oder kaltweißem Licht. Farblicht gibt’s nicht – auch nicht zum Aufstecken. Dafür hat sie einen Fallschutz von 10 m und ist wasserdicht bis 25 m!
Zum Testbericht
Test-Ergebnis:
„Sehr gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 5 / 5
- Funktionsumfang: 4 / 5
- Licht: 5 / 5
- Design/Verarbeitung: 4,5 / 5
- Stromversorgung: 3 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5