Cyansky HS6R Testbericht
Mit 1.400 Lumen durch die Nacht.
Mit der Cyansky HS6R habe ich endlich mal wieder eine Kopflampe im Test. Ähnlich wie die Wurkkos HD50 verfügt sie über ein Flut- und ein Spotlicht-Modul – außerdem kann sie mit Rotlicht auftrumpfen. Im Unterschied zur Wurkkos bringt die Cyansky aber „nur“ einen 18650er Akku und „nur“ 1.400 Lumen maximaler Helligkeit an den Start. Sollte man trotzdem zur Cyansky greifen? Das habe ich für euch herausgefunden.
Einsatzgebiet der Cyansky HS6R
Das Einsatzgebiet der Cyansky HS6R ist so vielfältig wie das Angebot an verfügbaren Kopflampen. Sie kann beim Arbeiten, Wandern, Fahrradfahren, Klettern, Campen und im Fall der HS6R auch beim Schwimmen getragen werden. Sie ist nämlich dank IP68-Rating nicht nur vollkommen staubdicht, sondern auch Wasserdicht bis zu einer Tauchtiefe von zwei Metern.
Was die Cyansky aber definitiv von vielen Mitbewerbern abhebt: der Fallschutz! Glatte 2 Meter soll die HS6R aushalten können. DAS ist mal eine sehr willkommene Ausnahme von der Regel!
Positiv:
- Wasserdicht bis 2 Meter
- Staubdicht
- Fallschutz 2 Meter
Negativ:
- Nichts 😉
Funktionsumfang der Cyansky HS6R
Key Features
Im Bereich des Funktionsumfangs muss die Cyansky HS6R das erste Mal Federn lassen. Nicht, weil sie nichts drauf hat – nur gibt es eben Kopflampen, die noch etwas mehr können. Die HS6R besitzt einen Flutlichtmodus, der mit drei Helligkeitsstufen um die Ecke kommt. Dazu kommt ein Spotlight-Mode, der eine beachtliche Reichweite erzielt. Hier kann die HS6R sich beispielsweise von der Wurkkos HD50 absetzen. Diese hat deutlich mehr Lumenpower, der Lichtstrahl ist aber nicht so stark gebündelt.
Außerdem besitzt die Cyansky einen Rotlichtmodus. Der lässt sich zwar nicht in der Helligkeit verstellen, ist aber gut ausbalanciert. Soll heißen: er ist nicht zu hell und auch nicht zu dunkel – ein gutes Allround-Rotlicht.
Special Features
Vom Prinzip her isses das auch schon gewesen. Wenn man möchte, kann man den Blinkmodus des Rotlichts als „Special Feature“ bezeichnen. Es handelt sich dabei nicht um ein SOS-Signal, sondern um einen ganz simplen, gleichmäßigen Blinkmodus.
Einen Memory-Mode gibt’s auch. Das heißt, dass sich die HS6R die zuletzt gewählte LED in der letzten Helligkeitsstufe merkt und sie beim nächsten Einschalten aktiviert. Das ist jetzt nichts exotisches, aber ich wollte es zumindest mal erwähnen.
Es gibt keinen Turbo-Modus und was ich persönlich tatsächlich echt unschön finde: keinen Moonlight-Mode!
Positiv:
- 6 Helligkeitsstufen
- Rotlicht mit Blinkmodus
- Memory-Funktion.
Negativ:
- Kein SOS-Mode
- Kein Moonlight-Mode
Licht der Cyansky HS6R
LED & Reflektor
Die Spot-LED ist eine Luminus SST40, die auf eine Reichweite von 170 Metern kommen soll. Das kann ich nicht ganz bestätigen, aber auf guten 120 Metern könnt ihr wirklich sehr effektiv ausleuchten. Die LED sitzt übrigens in einem sehr flachen Reflektor. Die darin verbaute TIR-Optik sorgt dafür, dass die HS6R trotzdem eine sehr gute Reichweite erreicht.
Die Flutlicht-LED stammt ebenfalls von Luminus – in diesem Fall ist es aber eine SST20. Auch sie sitzt in einem flachen Reflektor, wird allerdings zusätzlich von einer Bienenwaben-Linse verdeckt – so ergibt sich das sehr gleichmäßige Flutlicht.
Die beiden Everlight 2835 Rotlicht-LEDs befinden sich ebenfalls hinter einer geriffelten Linse, die das Licht stark streut.
Lichtqualität
Die Lichtqualität wiederum lässt etwas zu wünschen übrig. Sowohl die Spot- als auch die Flutlicht-LED haben einen deutlichen Gelbstich. Leider nicht im Sinne von warmweißem Licht – sie wirken einfach gelblich. Den meisten wird das egal sein, ich persönlich stehe da eher weniger drauf. Fakt ist aber: gerade bei nebligen Witterungsverhältnissen ist so ein Licht effektiver als kaltweißes Licht.
Positiv:
- Sehr gute Reichweite für eine Kopflampe
- Schön flutiges Flutlicht
- Sehr gutes Rotlicht
Negativ:
- Lichtfarbe nicht so ganz mein Fall…
Design der Cyansky HS6R
Optik
Optisch gefällt mir die HS6R von Cyansky ziemlich gut. Sie ist angenehm unaufgeregt designed und wirkt sehr wertig. Auch das mattschwarze Finish finde ich super.
Was mir nicht so gefällt, ist der Mount, auf dem die HS6R montiert ist. Diese besteht aus Edelstahl und ist auch in dieser Optik gehalten. So ergibt sich ein ungewöhnlicher Kontrast zwischen der schwarzen Lampe und dem „silbernen“ Mount.
Verarbeitungsqualität
Die Verarbeitungsqualität ist gut. Nichts knartzt oder wackelt, alles wirkt bombenfest. Auch der Akkudeckel lässt sich schön sauber auf- und zuschrauben – mit nur sehr geringen Schleifgeräuschen. So muss das sein.
Ein ganz kleiner Kritikpunkt: der Frontplatte, die die Reflektoren umschließt, fehlt anscheinend das letzte Finish. Direkt nach dem Auspacken sah es so aus, als sei sie mit Fingerabdrücken übersäht. Beim genaueren Hinschauen stellte sich das aber als farbige Abweichungen in der Metallstuktur heraus. Das beeinträchtigt die Funktion der Cyansky HS6R in keinster Weise und fällt wohl kaum jemandem auf – mir aber schon 😉
Haptik & Bedienbarkeit
Die Bedienung läuft wunderbar einfach. Es gibt insgesamt zwei Bedienknöpfe – einen für die Spot-LED und einen für die Flut-LED und das Rotlicht.
Ein langer Druck auf einen der beiden Buttons aktiviert die jeweilige LED, mit dann folgenden kurzen Drücken verstellt man die Helligkeit bzw. aktiviert den Rotlichtmode.
Positiv:
- Verarbeitungsqualität gut
- Einfache Bedienung
Negativ:
- Design dank des Mounts in Edelstahloptik nicht ganz stimmig
Stromversorgung der Cyansky HS6R
Akku
Die Cyansky HS6R wird mit einem 18650er Li-Ion Akku betrieben. Der mitgelieferte Akku hat übrigens satte 3.400 mAh und einen internen USB Typ-C-Ladeport. Da es sich hierbei um einen Wechselakku handelt, habt ihr gleich mehrere Vorteile: 1) die Lebensdauer der HS6R wird nicht durch den Akku begrenzt. Wenn der an seine maximale Anzahl der Ladungen gelangt ist, wird er einfach ausgetauscht. 2) sollte eurem Akku mal während eines nächtlichen Trips die Puste ausgehen, dann könnt ihr ihn ebenfalls durch einen vorgeladenen Ersatzakku tauschen.
Lademöglichkeiten
Wie bereits erwähnt, verfügt der Akku der Cyansky HS6R über einen internen USB Typ C-Ladeport und kann daher ohne externes Ladegerät aufgeladen werden. Trotzdem hat Cyansky der HS6R auch noch einen internen Ladeport spendiert – ihr seid also nicht auf den originalen Akku angewiesen. Sehr gut!
Positiv:
- 18650er Wechselakku
- Kompatibel mit verschiedenen 18650er Typen
- Intern aufladbar
Negativ:
- Nichts 🙂
Einsatzdauer der Cyansky HS6R
Bei der Einsatzdauer gibt’s nichts zu meckern. Bis zu 90 Stunden Laufzeit im untersten Helligkeitsmodus sind ne schöne Sache. Getestet habe ich auf jeden Fall die Laufzeiten in den höchsten Modes und da sind 2,5 für das Spotlicht und etwas über drei Stunden für das Flutlicht gute Werte.
Positiv:
- Gute Laufzeiten im höchsten Helligkeitsmodus
Negativ:
- Nichts 😉
Lieferumfang / Preis-Leistung der Cyansky HS6R
Im Lieferumfang enthalten sind ein herkömmliches USB Typ C Ladekabel, der bereits beschriebene 18650er Akku, zwei Ersatzdichtungsringe, eine kleine Tragetasche mit Zugkordel und: ein Klett-Patch mit Cyansky-Logo. Letzteres ist vollkommen unnötig – aber irgendwie finde ich’s trotzdem cool. Das könnten ruhig mehr Hersteller so machen 🙂
Ach ja: es gibt da auch noch eine kleine Schaumstoffplatte mit Klebefläche – vermutlich soll man damit die Rückseite der Lampenhalterung abpolstern. Ich persönlich glaube zwar nicht, dass das überhaupt nötig ist, aber auch hier isses besser, es zu haben und nicht zu brauchen, als zu brauchen und nicht zu haben.
Nicht ganz so toll ist der Preis: aktuell ist sie für knapp 90 € zu haben. Ja, der Lieferumfang ist super – aber ein knapper 100er ist schon mal ne Ansage für ne Kopflampe.
Positiv:
- Inkl. 18650er Akku
- Inkl. Tragetasche, Dichtungsringe, Ladekabel, Logopatch und Schaumstoff-Platte
Negativ:
- Etwas zu hoher Preis.
Fazit zur Cyansky HS6R
Die Cyansky HS6R war sicherlich nicht auf meiner Liste der kaufenswerten Kopflampen. Nicht, weil ich sie für schlecht gehalten habe – sondern weil ich sie schlicht und einfach nicht auf dem Schirm hatte.
Umso mehr hat sie mich überrascht. Trotz unterlegenden Werten in Sachen Power, Funktionsumfang und Preis-Leistung konnte sie sich wirklich gut schlagen.
Wäre sie meine erste Wahl wenn ich mit ner Kopflampe unterwegs sein möchte? Nein, denn dafür fehlt ihr der Moonlight-Modus und der ausdauernde 21700er Akku.
Doch das ist auf jeden Fall meine eigene, sehr persönliche Meinung. Die Vorteile der HS6R von Cyansky lassen sich nämlich nicht von der Hand weisen. Sie ist deutlich leichter, kompakter und sitzt trotz einfachem Stirnband genauso sicher am Kopf wie beispielsweise die Wurkkos HD50.
Sie mag nicht meine erste Wahl sein – aber ich bin sicher, dass viele Nutzer da draußen mit ihr sehr zufrieden sein werden. Kaufempfehlung!
Alternativen zur Cyansky HS6R
Die Wurkkos HD50 ist recht ähnlich, spricht aber eine etwas andere Käuferschicht an. Sie hat mehr Power, ist aber auch größer und schwerer.
Zum Test
Definitiv schon in die Jahre gekommen aber trotzdem noch sehr zu empfehlen ist die Black Diamond Storm. Es gibt sie in verschiedenen Versionen und mit Farblicht. Sie ist auf jeden Fall einen Blick wert!
Zum Test
Test-Ergebnis:
„Sehr gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 5 / 5
- Funktionsumfang: 3,5 / 5
- Licht: 4,5 / 5
- Design/Verarbeitung: 4 / 5
- Stromversorgung: 5 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 4,5 / 5