EDC Flashlight V3 Testbericht
Ein weiterer Amazon-Klassiker?
Das EDC Flashlight V3 haben die meisten von euch mit großer Sicherheit schon mal gesehen – spätestens dann, wenn ihr auf Amazon nach Taschenlampen sucht. Aber kann eine Lampe mit so vielen Funktionen für unter 20 € überhaupt gut sein? Oder fällt das EDC Flashlight V3 eher unter die Kategorie Billigheimer? Das wollte ich für euch herausfinden.
Das EDC Flashlight V3 wird – wie der Name schon vermuten lässt – als waschechte EDC-Taschenlampe beworben. Klein genug ist sie dafür auf jeden Fall. Tatsächlich ist sie sogar noch deutlich kleiner, als man denkt. Selbst das ohnehin schon kompakte und ebenfalls bei Amazon angebotene COB Rechargeable Keychain Light
wirkt neben diesem Zwerg hier schon fast wuchtig.
Das Licht – auf das wir später noch genauer eingehen – zeichnet sich durch eine gute Mischung aus Flächenausleuchtung und Reichweite aus. Rein theoretisch kann man das EDC Flashlight V3 auch an seinem Schlüsselbund befestigen. Auch dafür passt die Größe – allerdings nur gerade so – viel größer dürfte die Kleine nicht sein.
Befestigungsmöglichkeiten
Neben der bereits erwähnten Möglichkeit, das EDC Flashlight V3 als Schlüsselbund-Taschenlampe zu benutzen, kann sie dank mitgelifertem Karabinerhaken problemlos an Rucksäcken, Gürtelschlaufen, Jacken und Vielem mehr befestigt werden.
Hinzu kommt ein Magnet, mit dem man diese Mini-EDC-Taschenlampe an metallischen Objekten befestigen kann. Das ist sehr praktisch, wenn man beispielsweise im Dunkeln nen Blick in den Motorraum seines Autos werfen muss.
Wetterschutz
Hier gibt es (leider) keine Überraschungen. Mit IP65 ist das EDC Flashlight V3 vollkommen staubdicht und geschützt gegen Strahlwasser geschützt. Das heißt: Regenspaziergänge am Strand sind gar kein Problem – mit ins Wasser darf sie aber nicht. Das ist schade – aber bei dem Preis zu verkraften.
Positiv:
- Sehr kompakt: 56x31x15 mm
- 33 g leicht
- Schlüsselbund-tauglich
- Integrierter Magnet
- staub- und regendicht
Negativ:
- nichts
Funktionsumfang
Key Features
Kommen wir zum Funktionsumfang. Die beiden Haupt-LEDs werden durch nen Doppelklick der linken Taste aktiviert. Mittels einfachem Klick schaltet man sich dann durch die insgesamt 4 Helligkeitsstufen.
Hält man die linke Powertaste gedrückt, schaltet sich das EDC Flashlight V3 in den sogenannten „momentary turbo mode“. Nur in diesem Modus steht die maximale Helligkeit zur Verfügung. Sobald man die Taste wieder loslässt, erlischt die Lampe.
Die Sinnhaftigkeit dieser Helligkeitsstufen erschließt sich mir leider nicht so wirklich. Die Unterschiede zwischen den vier Stufen sind zwar erkennbar, doch so minimal, dass man sich zwangsläufig fragt, wozu man beispielsweise den mittleren Modus braucht. Da wäre mir ein direkt anwählbarer Moonlight-Mode viel lieber gewesen.
Gut gefällt mir wiederum, dass das EDC Flashlight V3 sich die letzte gewählte Helligkeitsstufe merkt.
Special Features
Die Special Features des EDC Flashlight V3 waren der Grund, warum die Lampe für mich so interessant war. Nicht nur ein eingebautes Rotlicht steht neben der weißen LED am seitlichen LED-Panel, sondern auch eine blaue LED, die (nur in Verbindung mit dem Rotlicht) ein schnell blinkendes, blau-rotes Warnsignal aussendet.
Ein weiteres, nettes Feature ist die Tatsache, dass der Körper des EDC Flashlight V3 im Dunkeln leuchtet – wenn man das seitliche LED Panel eine Weile in Betrieb hatte. Das funktioniert recht gut und ist super, wenn man die ausgeschaltete Lampe im Dunkeln beiseite legen muss, denn so findet man sie schnell wieder.
Kommen wir zu dem Letzten der verbauten Leuchtmittel: der UV-LED. Von allen Features war sie für mich der wichtigste Grund, das EDC-Flashlight V3 zu kaufen.
Und was soll ich sagen: ich bin schwer enttäuscht. Ja, die UV-LED funktioniert und lässt helle Objekte im Dunkeln besonders hell leuchten – aber das Testen von Geldscheinen beispielweise funktionert nicht. Ich kann nicht sagen, ob es daran liegt, dass die LED durch die floureszierende Außenhülle der Lampe durchscheinen muss oder ob man schlicht und einfach eine UV-LED verbaute, die nicht die richtige Wellenlänge besitzt. So oder so macht der UV-Modus hier kaum Sinn. Sehr schade.
Positiv:
- Verschiedene Helligkeitsstufen
- Rotlicht
- rot-blaues Signallicht
- floureszierender Lampenkörper
Negativ:
- Helligkeitsmodi sind sich zu ähnlich
- UV-Lampe nicht zum Testen von Geldscheinen geeignet.
Licht
LED & Reflektor
Die verbauten XPG2 LEDs liefern ein recht angenehmes und helles Licht. Es ergibt sich ein relativ flutiges Licht, das aber im Gegensatz zum COB Rechargeable Keychain Light ein doch recht deutlich sichtbares Zentrum – und damit mehr Reichweite hat. Das licht in erster Linie an den TIR-Reflektoren, die das Licht teilweise stark bündeln und den Rest recht breit streuen.
Für den Nahbereich und kurze Entfernungen ist das EDC Flashlight V3 damit gut geeignet.
Lichtqualität
Die Lichtqaulität geht für so eine kleine Lampe voll in Ordnung. Verlässliche Angaben zum CRI-Wert habe ich leider nicht gefunden, aber ich würde mal auf Werte zwischen 70 und 80 tippen.
Das Licht bewegt sich im kalt-weißen Bereich bei ungefähr 6.500 K.
Positiv:
- Sehr gute Ausleuchtung des Nahbereichs
- Auch auf kurze Entfernungen brauchbar
Negativ:
- Gefühlt kein sonderlich hoher CRI-Wert
Design
Optik
Rein optisch macht das EDC Flashlight V3 meiner Meinung nach schon was her. Mir gefällt diese Doppel-LED-Front, die mich irgendwie an Eulenaugen erinnert. Was ich auch echt cool finde ist dieser halbtransparente Look, der einen ziemlich guten Blick auf die Schaltkreise und den Akku der Mini-Taschenlampe gewährt.
Verarbeitungsqualität
Auch in diesem Bereich macht das EDC Flashlight V3 einen recht guten Eindruck. Nichts knarzt oder wackelt, die LEDs sind gut in den Reflektoren zentriert und auch der „USB-Stöpsel“ wirkt nicht so, als wenn er gleich abfällt wenn man ihn nur schief anschaut.
Einziger Kritikpunkt: die Dichtungsringe an den Glaslinsen stehen etwas hervor. Wasserdicht war mein Modell aber trotzdem.
Haptik & Bedienbarkeit
Hier gibt es leider ein paar Minuspunkte. Wo das EDC Flashlight V3 in Sachen Haptik noch alles richtig macht, patzt es ziemlich bei der Bedienbarkeit. Es ist nicht so, dass die Bedienung unmöglich ist – sie ist nur irgendwie unangenehm. Die beiden Powertasten haben keinen wirklich guten Druckpunkt. Daher muss man die Knöpfe relativ stark pressen. Beim momentary Modus ist das noch ok, aber der Doppelklick fühlt sich so ziemlich unkomfortabel an.
Positiv:
- schicke Optik
- recht gute Verarbeitungsqualität
Negativ:
- Bedienbarkeit eher mittelmäßig
Stromversorgung
Akku
Der Li-Ionen Akku des EDC Flashlight V3 ist 500 mAh groß und hat damit die gleich Kapazität wie das COB Rechargeable Keychain light. Auch dieser Akku ist fest verbaut und kann nicht getauscht werden. Ja, ich weiß, das hier ist ne kleine EDC-Taschenlampe, die man für nen schmalen Taler bei Amazon kaufen kann – von daher sollte man nicht allzu hohe Ansprüche haben.
Aber hätte man die Lampe nur etwas größer gemacht, könnte sie problemlos mit zwei AAA-Batterien oder Akkus betrieben werden. Die maximale Akkukapazität wäre damit deutlich größer und man müsste die Lampe nicht entsorgen wenn der Akku mal den Geist aufgibt.
Lademöglichkeiten
Gut: der Akku lässt sich – Gott sei Dank – nicht über Micro-USB, sondern per USB Typ-C aufladen. Hier wurde also nicht am falschen Ende gespart.
Positiv:
- 500 mAh Li-Polymer-Akku
- USB Typ-C-Port
Negativ:
- Akku nicht austauschbar
Einsatzdauer
Hier schlägt sich das EDC Flashlight V3 besser als das COB Rechargeable Keychain Light. Trotz gleichem Akku hält sie einfach länger durch. Die 75 Minuten im Turbo-Modus habe ich nicht getestet – schlicht und einfach deshalb, weil dieser Modus nur bei gedrückt gehaltener Powertaste funktioniert. Bei 650 Lumen allerdings übertrifft er die Herstellerangaben von 127 Minuten. Hier schafft es nämlich fast 140 Minuten.
Die restlichen Herstellerangaben decken sich im Großen und Ganzen mit meinen Erfahrungen. Mit 450 Lumen hält das EDC Flashlight V3 165 Minuten durch, bie 180 Lumen war nach 350 Minuten schluss.
Das ist alles in Ordnung für einen so kleinen Akku. Der Form halber möchte ich aber noch mal anmerken, dass diese Helligkeiten nicht über den gesamten Zeitraum gehalten werden. Der Turbomodus ist gefühlt nur für wenige Sekunden bei seinen maximalen 900 Lumen und regelt sich dann recht schnell auf ungefähr 650 Lumen runter. Da auch diese den Akku zu schnell leersaugen würden, geht die Lampe ziemlich schnell auf ein Level herunter, dass eine möglichst lange Akkulaufzeit verspricht. Im Dauereinsatz ist mal also relativ schnell mit nur noch 180 Lumen unterwegs. Das reicht für den üblichen EDC-Kram aber vollkommen aus.
Positiv:
- Hält bei 180 Lumen fast 6 Stunden durch.
Negativ:
- Obere Helligkeitsstufen nur sehr kurz verfügbar
Lieferumfang
Hier kann man nicht viel erwarten – immerhin kostet die kleine Schlüsselbund-Lampe nicht mal 20 €. Neben einem USB Typ-C Kabel gibt es einen Schlüsselring und einen Karabinerhaken, mit dem man das EDC Flashlight V3 an allerlei Schlaufen, Ösen usw. befestigen oder auch mal von der Zeltdecke baumeln lassen kann.
Dazu gibt es eine extrem übersichtliche Bedienungsanleitung, die aber immerhin auch auf deutsch ist.
Positiv:
- USB Typ-C Kabel
- Schlüsselring und Karabierhaken
Negativ:
- Schlüsselring und Karabinerhaken wirken beide nicht sonderlich stabil
Fazit
Ja, das EDC Flashlight V3 hat mich in mehrerer Hinsicht positiv überrascht. Es ist wirklich ultra-kompakt, wirkt (in diesem Preissegment) gut verarbeitet, sieht gut aus und tut im großen und Ganzen was es soll.
Die beiden größten Kritikpunkte – die etwas hakelige Bedienung und die Tatsache, dass die UV-Lampe eigentlich keinen wirklichen Nutzen hat, lassen sich noch verkraften. Denn alles andere spricht bei diesem Preis eigentlich für den Kauf des EDC Flashlight V3. Als Backup im Rucksack/Handschuhfach oder als Notleuchte für den Schlüsselbund ist sie absolut zu gebrauchen.
Test-Ergebnis:
„gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 5 / 5
- Funktionsumfang: 3,5 / 5
- Licht: 4 / 5
- Design/Verarbeitung: 3,5 / 5
- Stromversorgung: 3 / 5
- Einsatzdauer: 3 / 5
- Lieferumfang: 3 / 5