EDC K4 Minitaschenlampe Testbericht
Reini Rossmanns Taschenlampe
Ohne jede Frage wird so ziemlich jeder, der im Bereich Bushcraft und Survival unterwegs ist, schon mal den Namen Reini Rossmann gehört haben. Zum Einen weil er einen gut bestückten Online-Shop führt, dessen Sortiment das Herz eines jeden Outdoor-Fans höher schlagen lässt. Zum Anderen, weil Reini selbst ein erfahrener Bushcraft- und Survival-Experte ist.
Als ich – gefühlt mal wieder als Letzter – erfahren habe, dass Reini mit der EDC K4 Minitaschenlampe eine eigene Taschenlampe vertreibt, war mein Interesse geweckt. Denn irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, warum er sich ausgerechnet für so eine Minitaschenlampe entschieden hat. So krass kann die doch nicht sein, oder? Und was soll dieses Holster?
Das wollte ich für euch – oder wenn ich ehrlich bin, eigentlich für mich 😉 – herausfinden.
Die EDC K4 Minitaschenlampe soll – wie der Name schon sagt (und die Größe vermuten lässt) eine waschechte EDC-Lampe sein.
Also, Checkliste raus und vergleichen. Mit gerade einmal 67 mm Länge und 15 mm Breite (bei 24 g Gewicht) ist die EDC K4 Minitaschenlampe tatsächlich sehr klein und hätte eigentlich perfekt in unseren Minitaschenlampen-Vergleich gepasst. Größentechnisch liegt sie in etwa zwischen der Olight I3E EOS und dem Indestructable Keychain Light von Varta.
Sie hat eine sehr kleine Öse, mit der man die EDC K4 Minitaschenlampe rein theoretisch auch mittels sehr dünnem Schlüsselring an einem Schlüsselbund tragen könnte. Dann würde man den Sinn dieser Lampe aber komplett verfehlen. Denn dank des mitgelieferten Holsters, dass speziell für die EDC K4 Minitaschenlampe in Österreich hergestellt wird, trägt man diese Lampe weder am Gürtel, noch in der Tasche oder am Schlüsselbund – sondern wie eine Kette um den Hals.
Was im Onlineshop (in meinen Augen) noch wie ein etwas seltsames Feature aussah, entpuppte sich schon beim ersten Testen als kleine Offenbarung. Denn ähnlich wie beim einem Neck-Knife ist die EDC K4 Minitaschenlampe so extrem schnell einsatzbereit. Was auch cool ist: Steckt man sie nicht von oben, sondern von unten in das Holster, rastet sie ebenfalls ein und kann nicht verloren gehen. Nun hat man eine am Hals hängende Lichtquelle, die nach unten leuchtet, was super praktisch ist, weil man beide Hände zum Arbeiten frei hat.
Mal ganz abgesehen davon verträgt die EDC K4 Minitaschenlampe Stürze aus bis zu einem Meter Höhe und ist wasserdicht nach IPX8 – und kann damit dauerhaft in bis zu 2 Meter tiefes Wasser getaucht werden.
Das Thema EDC-Lampe ist damit – aus meiner Sicht – nicht nur abgehakt, sondern wurde mit Bravur bestanden!
Positiv:
- Ultra-praktischer Lampen-Holster mit Kugel-Kette
- Wasserdicht nach IPX8
- 1 Meter Fallschutz
- 6,7 x 1,5 cm klein
- 24 Gramm leicht
Negativ:
- Nichts 😉
Key Features
Für so eine kleine Lampe hat die EDC K4 Minitaschenlampe ein wirklich beeindruckendes Line-up an Features. Wo andere Lampen dieser Größenordnung mit einer simplen Ein-Aus-Mechanik daherkommen, bringt die EDC K4 Minitaschenlampe ganze drei Helligkeitsstufen mit.
Es geht los bei 0,4 Lumen. Dieser Modus ist absolut genial wenn ihr nachts schnell nen Blick auf eure Uhr oder die Karte werfen wollt. Auch zur groben Orientierung im Nahbereich reicht sie vollkommen aus.
Die 12 Lumen des mittleren Levels sind schon deutlich heller und bringen meiner Meinung nach genug Licht in so ziemlich jede EDC-Situation. Dieser Modus lässt euch deutlich mehr erkennen, schon aber trotzdem die Batterie.
Wenn Ihr mal wirklich Power wollt, dann greift ihr zur dritten Helligkeitsstufe mit satten 180 Lumen. Damit wäre die EDC K4 Minitaschenlampe in unserem Minitaschenlampen-Vergleich übrigens die mit Abstand stärkste Taschenlampe gewesen. Und ja – 180 Lumen sind aus so einem Zwerg schon beeindruckend viel.
Special Features
Eine Überraschung hält die EDC K4 Minitaschenlampe für jeden Käufer bereit: diese kleine Mini-Taschenlampe verfügt nämlich tatsächlich über einen Strobe-Modus! Kaum zu glauben, aber wahr. Dieser blitzt und flackert mit den vollen 180 Lumen und ist in richtiger Dunkelheit tatsächlich recht effektiv. Echt cool!
Positiv:
- 3 sehr sinnvolle Helligkeitsstufen
- Strobe-Modus
Negativ:
- nichts
Licht
LED & Reflektor
Die in der EDC K4 Minitaschenlampe eingesetzte LED ist eine Cree XP-G2. Dieser LED-Typ kam schon vor recht langer Zeit auf den Markt und wurde seitdem ständig weiterentwickelt.
Was diese Cree auszeichnet ist eine recht hohe Lichtausbeute bei relativ geringem Stromverbrauch.
Der orange peel Reflektor verteilt das Licht schön gleichmäßig und sorgt so für eine gute Flächenausleuchtung. Zum Vergleich: Die Olight I3E EOS besitzt einen glatten Reflektor mit kleiner TIR-Linse und hat so trotz geringerer Helligkeit eine größere Reichweite. Ich persönlich empfinde das breite Ausleuchtungsprofil der EDC K4 Minitaschenlampe aber als sinnvoller. Denn große Reichweiten schafft die Olight auch nicht.
Lichtqualität
In Sachen Qualität des Lichts kann die EDC K4 Minitaschenlampe nicht ganz mit der Olight I3E mithalten, denn ihr Licht ist nicht ganz so homogen. Um das recht helle Lichtzentrum gibt es einen gelblichen Ring, der den Gesamteindruck etwas trübt. Das fällt aber ehrlich gesagt erst im direkten Vergleich wirklich auf – für sich allein erzeugt die EDC K4-Lampe Mini ein angenehm helles Licht.
CRI-Angaben sucht man leider vergebens aber ich würde mal auf irgendwas zwischen 70 und allerhöchstens 80 CRI tippen.
Positiv:
- Stromsparende CREE CP-G2 LED
- Sehr gute Flächenausleuchtung
Negativ:
- Lichtbild etwas ungleichmäßig
Design
Optik
Die EDC K4 Minitaschenlampe sieht der Olight I3E EOS schon recht ähnlich. Sie ist ungefähr einen Zentimeter länger und einen Millimeter breiter. Erstaunlicherweise sört mich die hier verwendete Riffeloptik so überhaupt gar nicht. Möglicherweise liegt das daran, dass diese wesentlich dezenter gestaltet ist, als beispielsweise bei der Sofirn IF22A. Ansonsten finde ich die EDC K4 Minitaschenlampe echt schick – ganz besonders in ihrem matt-schwarzen Finish und dem K4-Branding auf der Unterseite.
Verarbeitungsqualität
Auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Der O-Ring sitzt schön straff, das Gewinde läuft sanft wie Butter, nichts knarzt oder wackelt. Bei einem Lampenkörper aus Luftfahrt-Aluminium ist das zwar zu erwarten, doch man sieht hier ganz gut, dass auch bei einer so kleinen Lampe auf die wichtigen Details geachtet wurde. LED und Reflektor werden übrigens von einer Anti-Reflexbeschichteten und speziell gehärteten Mineralglaslinse geschützt. Auch hier hätte man sparen können – hat man aber zum Glück nicht 😉
Haptik & Bedienbarkeit
Hier spielt die EDC K4 Minitaschenlampe ihre großen Trümpfe aus. In unserem Minitaschenlampen-Vergleich fiel die LEDLenser K1 wegen ihrer etwas zu hakeligen Bedienung auf, während die Olight I3E hier deutlich besser abschnitt. Die EDC K4 Minitaschenlampe würde in diesem Segment beide gerade genannten Lampen – gelinde gesagt – vom Platz fegen. Der Extra-Zentimeter in der Länge macht sich in der Bedienbarkeit deutlich bemerktbar und die hier absolut sinnvoll eingesetzte Riffelung sorgt für enorm viel Grip. Astrein kann ich nur sagen!
Positiv:
- Tolle Optik
- Tolle Verarbeitung
- Bedienbarkeit Top!
Negativ:
- Nichts 😉
Stromversorgung
Akku
Die EDC K4 Minitaschenlampe wird per AAA-Batterie betrieben. Bei so kleinen Lampen finde ich das sehr praktisch, weil man passende Ersatzbatterien quasi überall bekommt und problemlos mit sich führen kann.
Lademöglichkeiten
Erster, kleiner Kritikpunkt: Leider hat die EDC K4 Minitaschenlampe keine interne Lademöglichkeit. Mal abgesehen von der Nitecore TubeV2 konnte das auch keine andere Lampe in unserem Minitaschenlampen-Vergleich – aber ein cooles Feature wäre es allemal gewesen.
Positiv:
- AAA Batterie schnell ersetzbar
Negativ:
- keine Ladefunktion
Einsatzdauer
Wie lange hält die EDC K4 Minitaschenlampe nun durch? Wenn man nach der sehr übersichtlichen Bedienungsanleitung geht, dann hält sie in der maximalen Helligkeit von 180 Lumen 30 Minuten durch. Klingt nicht wirklich überzeugend und ist – nach meinen Testläufen – definitiv falsch. Glücklicherweise im guten Sinne, denn die EDC K4 Minitaschenlampe leuchtete mit einer frisch eingelegten „active Energy“-Batterie knappe 2 Stunden lang.
Auch die angegebenen 6 Stunden bei 12 Lumen hat mein Modell um knapp zwei Stunden überschritten – nach 8 Stunden war Feierabend. Man kann also davon ausgehen, dass die EDC K4 Minitaschenlampe bei 0,4 Lumen auch länger durchhält, als „nur“ 115 Stunden.
Alles in Allem: sehr gut – für eine AAA-Taschenlampe sind das wirkliche ordentliche Werte.
Positiv:
- Sehr gute Leuchtdauer bei 180 Lumen und 12 Lumen
Negativ:
- Nichts 😉
Lieferumfang
Kommen wir zum Lieferumfang. Hier gibt’s neben der Lampe selbst und dem bereits beschriebenen Taschenlampenholster eine recht lange und extrem stabile Kugelkette, die ganz auf die individuell gewünschte Länge gekürtzt werden kann.
Was leider fehlt, ist eine Batterie. Klar – so ziemlich jeder hat die eine oder andere AAA-Batterie zu Haus rumzuliegen. Daher ist das kein KO-Kriterium – aber schön wär’s trotzdem gewesen.
Positiv:
- Geniales Holster
- stabile, sehr lange Kugelkette
Negativ:
- keine Batterien inklusive
Fazit
Das war wirklich überraschend. Ich habe nicht so wirklich wahnsinnig viel von der EDC K4 Minitaschenlampe erwartet – und wurde dann doch eines Besseren belehrt. Keine andere der bisher getesteten Minitaschenlampen hat mir persönlich einen so großen Mehrwert geboten. Mal abgesehen von den sinnvoll getakteten Helligkeitsstufen und der extrem simplen Bedienung ist das mitgelieferte Holster einfach das Tüpfelchen auf dem ohnehin schon großen i. Wie bereits erwähnt, hat Reini mit seiner EDC K4 Minitaschenlampe das Prinzip „Neck Knife“ auf eine Lampe übertragen. Somit ist sie ultra schnell einsatzbereit und genauso schnell wieder sicher verstaut – einfach, aber total genial.
Die Frage, ob ich die EDC K4 Minitaschenlampe empfehlen kann, stellt sich logischerweise gar nicht: das sollte mittlerweile offensichtlich sein. Sicher ist auf jeden Fall, dass die Kleine jetzt nach Abschluss meines Tests genau da bleibt, wo sie die letzten zwei Wochen schon war – an meinem Hals 😉
Auch ihr solltet euch auf jeden Fall eine dieser Taschenlampen sichern – uneingeschränkte Kaufempfehlung!
Test-Ergebnis:
„Sehr gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 5 / 5
- Funktionsumfang: 5 / 5
- Licht: 4 / 5
- Design/Verarbeitung: 5 / 5
- Stromversorgung: 4 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 4 / 5
Alternativen
Olight i3E EOS
Die kleine Olight ist noch etwas kleiner als die EDC K4-Taschenlampe Mini, hat aber nur 90 Lumen und keine weiteren Helligkeitsstufen. Wer eine reine Schlüsselbundlampe sucht, kann hier zuschlagen.
Zum Testbericht
Wurkkos TS10
Die TS10 von Wurkkos ist für alle diejenigen, die mehr als 180 Lumen benötigen. Die TS10 hat dank Andúril 2.0 einen deutlichen größeren Funktionsumfang, ist dafür aber auch größer, schwerer, teurer und hat eben kein so geniales Holster.