Fenix HT18R Testbericht

Fenix HT18R
Auf der Jagd mit 2.800 Lumen
Die Fenix HT18R ist eine Jagd- und Thrower-Taschenlampe mit angeblich über 1.000 Metern Reichweite. Um noch mal ein paar weitere Fakten in den Raum zu werfen: 2.800 Lumen im Turbomodus, doppelter Heckschalter, instant Strobe, umfangreiches Zubehör und: 5 Jahre Garantie! Klingt zu gut um wahr zu sein? Das haben wir für euch herausgefunden.
Das Einsatzgebiet der Fenix HT18R ist: der Wald! Manchmal auch der Waldrand, hin und wieder mal ein Feld – eben halt überall da, wo man jagen kann. Soviel habe ich als Nichtangehöriger der grünen Zunft selbst herausbekommen 😉
Was ich trotzdem aus Sicht eines Taschenlampenberaters sagen kann ist: letztendlich sollte vieles, was auf taktische Taschenlampen zutrifft, auch für Jagdlampen wichtig sein. Somit sollte eine Jagdlampe einfach zu bedienen sein. Und das ist die Fenix auf jeden Fall. Mehr dazu in der Kategorie „Design/Haptik und Bedienbarkeit“.
Außerdem sollte eine Jagdlampe sämtlichen Witterungsbedingungen standhalten können. Soll heißen: Im Idealfall sollte sie staub- und wasserdicht sein. Auch hier punktet die Fenix HT18R auf ganzer Linie. Dank IP68 ist sie nicht nur vollkommen staubdicht, sondern kann auch dauerhaft unter Wasser getaucht werden.
Dann wäre da noch der Fallschutz. Leider ist Fenix mit dem einen Meter Fallschutz hier leider nicht die Ausnahme, sondern die traurige Regel. Nur sehr wenige Taschenlampenhersteller gönnen ihren Lampen einen größeren Fallschutz. Trotzdem wäre es im Fall einer Jagdlampe tatsächlich sinnvoll gewesen denke ich. Immerhin werden diese Lampen vorwiegend auf Hochsitzen verwendet – und damit in mehr als einem Meter Höhe. Klar, der Waldboden ist meist recht weich und damit nicht sooo gefährlich für eine fallende Taschenlampe. Trotzdem – mehr wäre in diesem Fall definitiv gut gewesen.
Es werde (Rot)Licht!

Kommen wir zu dem einen Punkt, den ich über die Jagd weiß: das Licht ist mehr als entscheidend. Bis vor einiger Zeit war es in Deutschland noch verboten, mit künstlichen Lichtquellen zu jagen. Erst mit dem verstärkten Aufkommen von Wildschweinen wurde dieses Verbot aufgehoben. Wichtig ist nun die Frage: wie verhalten sich Wildtiere, wenn man sie nachts mit – sagen wir mal – 2.800 Lumen anleuchtet? Die Antwort ist ganz leicht – sie verkrümeln sich recht schnell.
Anders sieht es aus bei Rotlicht und Grünlicht. Beide Lichtfarben werden vom Wild nicht als bedrohlich wahrgenommen und können so (in geringen Lichtstufen) genutzt werden. Auch hier kann die Fenix überzeugen. Sie hat zwar nur eine LED, im Zubehör befinden sich aber ein Rot- und ein Grünfilter, die einfach auf den Lampenkopf gesteckt werden können.


Letzter Punkt: die Reichweite. Die sollte bei einer Jagdlampe recht hoch sein, da man im Falle eines erfolgreich abgegebenen Schusses auch auf große Entfernungen kontrollieren kann „was“ man da getroffen hat 😉
Die Fenix HT18R kann hier mit über 1.000 Metern Reichweite auftrumpfen. Prima!

Positiv:
- Über 1.000 m Reichweite
- Rot- und Grünlicht-Aufsätze
- staub- und wasserdicht nach IP68
- Sehr einfache Bedienung
Negativ:
- Nur ein Meter Fallschutz
Funktionsumfang der HT18R
Key Features
Wie oben bereits kurz angerissen: die Bedienung der Fenix HT18R ist denkbar einfach – und das ist auch gut so.
Es gibt insgesamt 3 Helligkeitsstufen: 30, 350 und 1000 Lumen. Hinzu kommt ein Turbomodus mit den ganzen 2.800 Lumen.
Die Fenix HT18R merkt sich übrigens, in welcher Helligkeitsstufe man zuletzt unterwegs war. Beim nächsten Einschalten wird genau diese Helligkeit wieder aktiviert.
Sehr gut finde ich, dass Fenix der HT18R einen Strobe- und SOS-Modus spendiert hat. Ich bin mir nicht sicher, ob man beispielsweise Wildschweine mit so einem Strobe verjagen kann – aber ich denke, dass 2.600 Lumen für so ziemlich jeden beeindruckend sind – ganz besonders nachts und mitten im Wald.
Positiv:
- 3 sinnvoll gesetzte Helligkeitsstufen
- Memory-Modus
- Schnell erreichbarer Turbomodus
- Schnell erreichbarer Strobe
- SOS-Modus
Negativ:
- Nichts 😉
Licht


LED & Reflektor
In der HT18R sitzt eine SFT70 LED. Dieser Leuchtmitteltyp ist bekannt für einen guten Throw (Reichweite) bei relativ geringer Lichtleistung. Das bedeutet nicht, dass die Fenix HT18R in irgendeiner Form schwach auf der Brust wäre. 2.800 Lumen sind definitiv nicht zu unterschätzen und ein wichtiger Faktor beim Erreichen der maximal 1.100 Meter Leuchtweite.
Ziehen wir aber mal einen kleinen Vergleich zu der Wurkkos TS30S Pro. Sie arbeitet mit einer STB90.2 LED und erzeugt stattliche 6.000 Lumen. Trotzdem erreicht die Fenix mit nicht mal halb so viel Lichtstrom eine genauso große Reichweite wie die Wurkkos. Hinzu kommt noch ein nicht zu unterschätzender Vorteil: die SFT70 LED ist deutlich sparsamer. Auch hier zum Vergleich: die Wurkkos hält laut Herstellerangaben im High-Mode mit 1.700 Lumen nur minimal länger durch als die Fenix im Turbomodus mit ihren ganzen 2.800 Lumen!
Der besonders tiefe Glattreflektor ist einer der Gründe für die tollen Reichweite der Fenix. Er ist sogar noch etwas tiefer als der Reflektor der Wurkkos TS30S Pro. Letztendlich sorgen die Kombination aus der SFT70 und dem Reflektor für beeindruckende 300.000 Candela.
Lichtqualität der Fenix HT18R

Die Fenix HT18R bietet ein extrem gutes Lichtbild. Denn es gibt ein sehr deutliches Zentrum, das fast ein wenig Blütenblatt-artig zu den Seiten hin ausläuft. Und dann gibt es einen großen, erstaunlich homogenen Lichthof (auch „Spill“ genannt). Hier hebt sich die Fenix noch mal deutlich von der schon recht guten Wurkkos TS30S Pro ab. Die Lichttemperatur liegt mit 6.500 K im kaltweißen Bereich.
Doch CRI-Wunder darf man auch hier nicht erwarten. Der Fairness halber sollte ich aber erwähnen, dass ich noch keinen Thrower in der Hand hatte, bei dem das anders war. Denn Taschenlampen dieses Typs sind einfach nicht darauf ausgelegt. Bei den Entfernungen, die diese Lampen erreichen, hätte man dadurch sowieso keinen Vorteil. Darum reichen die 70 CRI der HT18R hier vollkommen aus.
Positiv:
- Hochwertige SFT70 LED
- Extrem gutes, homogenes Lichtbild
- Tolle Reichweite von über 1.000 Meter
Negativ:
- Nichts 😉
Design der Fenix HT18R

Optik
Ich kann nicht wirklich sagen, warum – aber irgendwie haben mir Fenix Taschenlampen schon immer gefallen. Möglicherweise liegt es an dem ikonischen bronzefarbenen Powerbutton oder den bronzefarbenen Akzenten, den viele Fenix Taschenlampen haben. Und auch der Thrower HT18R verströmt die irgendwie typischen Fenix-Vibes. Es gibt zwar keine Bronze-Akzente, aber gerade im Vergleich zur Wurkkos TS30S Pro wirkt die HT18R irgendwie viel erwachsener. Auch wenn mir die Wurkkos sehr gefällt – die Fenix sieht einfach nen Tick hochpreisiger aus.
Verarbeitungsqualität
Nächster WOW-Faktor. Auch wenn ich von anderen Herstellern gute bis sehr gute Verarbeitungsqualitäten gewohnt bin, setzt Fenix auch hier einfach noch mal einen drauf. Butterweich laufende Gewinde, perfekt sitzende Dichtungsringe, ein makellos sauberer Reflektor und ein Lampenkörper vollkommen frei von Verunreinigungen und Kratzern – das allein ist schon toll.
Aber Fenix legt auch Wert auf die kleinen Details. Die Silikonkappe des Ladeports beispielsweise ist leicht texturiert und dadurch deutlich leichter zu greifen. Die anodisierte Farbschicht scheint widerstandsfähiger zu sein als bei etlichen anderen Herstellern. Das muss einem nicht zwangsläufig wichtig sein – ich beispielsweise stehe auf den „Used-Look“. Wer allerdings an den Wiederverkaufswert achtet, hat hier ein dickes Argument für die Fenix. Selbst Teile, die nur selten das Licht der Welt erblicken werden nicht stiefmütterlich behandelt. Beispielsweise die Innenseite der hinteren Akkukappe: die ist teilanodisiert und mit dem Fenix-Logo versehen.
Haptik & Bedienbarkeit der Fenix HT18R

Die Haptik der HT18R ist genauso makellos wie ihre Optik. Sie liegt super in der Hand. Dank ihrer etwas größeren Länge bleibt man immer weit genug vom Lampenkopf entfernt und spürt damit praktisch kein Hitzeproblem – auch im Turbomodus nicht.
Wenn ich hier etwas kritisieren will, dann die Tatsache, dass die Fenix etwas weniger griffig ist, als die Wurkkos TS30S Pro. Mit nassen Händen hat man daher nicht ganz so viel Grip.
Toll wiederum sind die beiden Bedienknöpfe. Der Hauptschalter aktiviert halb hereingedrückt den temporären Modus. Drückt man ihn voll durch, schaltet er die Lampe ganz klassisch ein. Die Leuchtstufen klickt man dann mit dem Sekundärschalter nach und nach durch. Dieser zweite Schalter aktiviert bei ausgeschalteter Lampe übrigens direkt den Strobe- bzw. SOS-Modus. Genau so muss das sein!
Positiv:
- Tolles Design
- Hervorragende Verarbeitung
- Einfache Bedienung dank Haupt- und Sekundärschalter
Negativ:
- Etwas rutschig bei nassen Händen
Stromversorgung der Fenix HT18R

Akku
In der Fenix HT18R arbeitet ein dicker 21700er Li-Ionen Akku mit satten 5.000 mAh. Ich schreibe hier ganz bewusst von nem „dicken“ Akku – denn für meine Ladegeräte ist er tatsächlich etwas zu lang. Das ist schlecht für mich, aber gut für euch – denn das bedeutet, dass ich mir in absehbarer Zeit ein neues Ladegerät zulegen werde. Den passenden Testbericht findet ihr dann auch hier 😉
Ich bin auf jeden Fall froh, dass Fenix bei der HT18R einen Wechselakku verbaut hat. Es wäre nämlich eine echte Schande, wenn die Lebensdauer der Lampe von der des Akkus abhängen würde. Spitze!
Lademöglichkeiten der Fenix HT18R

Auch wenn mein (aktuelles) Ladegerät noch zu klein ist, stellte mich die HT18R vor keine großen Herausforderungen bezüglich des Aufladens. In ihr ist nämlich ein USB Typ-C Ladeport verbaut. Dieser sitzt hinter einer sehr fest sitzenden Silikonkappe und ist somit gut vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt.
Einen Punkt ziehe ich hier aber ab. Ich vermisse etwas eine Powerbank-Funktion. Das ist zwar nicht zwingend nötig, wäre aber das Tüpfelchen auf dem i gewesen.
Positiv:
- 21700er Akku
- Internes Laden möglich
- Wechselakku
Negativ:
- Keine Powerbank-Funktion
Einsatzdauer
Im Großen und Ganzen kann ich die Laufzeiten, die Fenix offiziell angibt, voll bestätigen. Fast 7 Stunden bei 350 Lumen, 2,5 Stunden bei 1.000 Lumen und ziemlich genau 1 Stunde und 42 Minuten im Turbo. Interessant ist, dass die Fenix dabei nicht ausging, sondern in einem stark abgeschwächten Modus weiterleuchtete.
Positiv:
- Tolle Laufzeiten in allen Leuchtstufen
Negativ:
- Nichts 🙂
Lieferumfang / Preis-Leistung
Spoiler-Alarm: Hier kriegt ihr richtig was für euer Geld!
Die Fenix HT18R kommt mit einem sehr umfangreichen Zubehör. Neben der Lampe gibt’s nen 5.000 mAh Akku, einen Dichtungsring, ein Lanyard, ein USB Typ-C Ladekabel, einen Grün- und einen Rotfilter zum Aufstecken und eine wirklich brauchbare Tragetasche dazu. Das sieht man wirklich selten. Sehr gut!
Betrachtet man nun beim Preis von (zum Testzeitpunkt) 159 €, dieses Zubehör, die tolle Lichtleistung die Garantie von 5 Jahren (außer auf den Akku) und die hervorragende Verarbeitung, dann kann man wirklich nicht meckern. Top!
Positiv:
- Inklusive Lanyard, Dichtungsring, Tragetasche, Akku, Rotfilter, Grünfilter, & Ladekabel
Negativ:
- Nichts 🙂
Fazit zur Fenix HT18R

Fenix hat mit der HT18R einen wirklich guten Thrower im Sortiment, den ich nicht nur Jägern und Förstern empfehlen würde. Eine tolle Reichweite, ein supersauberes Lichtbild, eine sehr gute Laufzeit in allen Helligkeitsstufen und die erstklassige Verarbeitung machen die Fenix HT18R zu einer Taschenlampe, bei der man bedenkenlos zugreifen kann. Wenn man sich dann noch den sehr umfangreichen Lieferumfang anschaut, dann wird es schon schwierig, etwas vergleichbar gutes zu finden.
Wenn ihr das gute Stück direkt kaufen wollt, dann findet ihr sie natürlich hier – Fenix Online-Store
Alternativen zur Fenix HT18R

Wer einen Thrower mit noch mehr Power braucht, der kann beispielsweise zur Wurkkos TS30S Pro greifen. Das Lichtbild ist nicht ganz so sauber, der Lieferumfang ist deutlich überschaubarer – aber 6.000 Lumen sind mal ne Ansage…
Deutlich kompakter und definitiv taktisch unterwegs ist die Acebeam L18. Sie ist mit 1.500 Lumen ne ganze Ecke weniger hell als die Fenix, kommt aber auch auf rund 1.000 Meter Reichweite.
Hier kaufen ab 87,99 Euro
Test-Ergebnis:
„Sehr gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 4,5 / 5
- Funktionsumfang: 5 / 5
- Licht: 5 / 5
- Design/Verarbeitung: 4 / 5
- Stromversorgung: 4 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5