Nextorch TA30C Testbericht
Nextorch TA30C - diese Taschenlampe nutzt die Polizei
Was kann die Nextorch TA30C? Meine aktuell liebste taktische Taschenlampe ist die Wurkkos TD03 – und das, obwohl sie nur einen Fallschutz von einem Meter hat – bzw. hatte, denn Wurkkos hat die Produktion der TD03 leider eingestellt. Warum ich sie so sehr gut fand? Weil sie in meinen Augen unerreicht einfach zu bedienen war und damit auch in stressigen Situationen (z.B. in der Selbstverteidigung) absolut verlässlich eingesetzt werden könnte – wäre da nicht der geringe Fallschutz.
Nun werfe ich mit der TA30C mal einen Blick auf die Taschenlampe, die Teile der Polizei in Mecklenburg Vorpommern im täglichen Einsatz hat. Kann sie meinem aktuellen Favorite, der Wurkkos TD03 zumindest mal nahe kommen? Wir werden sehen!
Einsatzgebiet der Nextorch TA30C
Schauen wir mal auf das Einsatzgebiet der Nextorch TA30C. Sie soll eine taktische Taschenlampe sein. Damit muss sie – meiner Meinung nach – einfach in der Bedienung sein, viel Helligkeit erzeugen können, den Elementen trotzen und ordentlich was einstecken können.
Fangen wir an mit der Bedienbarkeit an: Genial! Ich werde im Test noch ein paar mal darauf eingehen, aber hier bombt die TA30C alles weg, was ich bisher testen durfte!
Auch bei der Helligkeit setzt sie mit ihren 1.600 Lumen ein Zeichen. Sie ist da mit Sicherheit nicht die hellste, taktische Taschenlampe – aber glaubt mir – das Ding ist verdammt hell, egal auf welcher Seite des Lichtkegels man steht 😉
Leider leistet sie sich einen kleinen Schnitzer beim Thema IP-Rating. Da ihr „nur“ ein IPX8 Rating garantiert wird, verträgt sie zwar Tauchtiefen von bis zu 2 Metern problemlos – doch in punkto Staubdichtigkeit hat Nextorch auf den Test verzichtet. Ich vermute mal – und das ist tatsächlich nur ein Schuss ins Blaue – dass das an dem Hecktaster liegt.
Aber nun zu dem Kritikpunkt, der mich an der Wurkkos immer massiv gestört hat: dem Fallschutz. Und hier kann die Nextorch TA30C voll auftrumpfen! Ganze 2 Meter verträgt die Kleine – die Wurkkos kam nur auf einen einzigen Meter. Das ist tatsächlich ein extrem guter und wichtiger Punkt, den sich die TA30C hier sichern kann. Ich bin begeistert 🥳.
Positiv:
- Sehr gute, maximale Helligkeit (1.600 Lumen)
- Effektiver Strobe
- 2 Meter Fallschutz!
Negativ:
- nicht garantiert staubdicht
Funktionsumfang der Nextorch TA30C
Key Features
Hier gibt es – typisch für eine waschechte, taktische Taschenlampe – wenig zu berichten. Die Nextorch TA30C verfügt über drei Helligkeitsstufen (20, 330 und 1.600 Lumen). Der Turbo kann im Dauer- oder Momentary-Mode gestartet werden – je nachdem, ob man ihn über das Drehrad oder über die Hecktaste aktiviert.
Ein kleines aber sehr gut durchdachtes Detail ist die Ladestandsanzeige des Akkus. Dieser befindet sich nicht wie bei den meisten Taschenlampen irgendwo seitlich am Lampenkörper – wo er nicht immer sichtbar ist. Nextorch hat die Anzeige an den Hecktaster verlegt. Damit ist es relativ egal, ob man die TA30C nun im Hammer- oder Messergriff hält – der Powerbutton ist fast immer zu sehen.
Was ich aber besonders stark und erwähnenswert finde: man kann den Turbo JEDERZEIT, also in absolut jedem Modus starten – genau wie den taktischen Strobe. Beide Funktionen haben ihren eigenen, separat anwählbaren Platz am Drehrad der Nextorch und werden auf diese Art in ihren Dauermodus geschaltet. Doch vollkommen egal, ob ich mich nun im taktischen Modus, im taktischen Strobe oder in einer der drei Helligkeitsstufen befinde: mit dem halb reingedrückten Hecktaster lande ich IMMER im temporären Turbo, mit dem voll durchgedrückten Hecktaster IMMER im temporären Strobe. Gerade für Einsatzkräfte ist das absolut genial, denn man kann immer und überall schnell auf sich verändernde Umstände reagieren.
Das Haar in der Suppe
Was leider auch der TA30C fehlt: ein SOS- oder Beacon-Mode. Ich muss gestehen, dass ich das in der Vergangenheit etwas enger gesehen habe – doch in diesem Fall hier ist mir das keinen ganzen Punktabzug mehr wert. Immerhin handelt es sich bei der Nextorch TA30C um eine taktische Einsatzlampe, deren primäres Einsatzgebiet eine extrem einfache Bedienbarkeit voraussetzt. Und ich denke tatsächlich, dass in so einem Fall weniger Funktionsvielfalt oft mehr Bedienkomfort ist. Trotzdem: einen halben Punkt ziehe ich dennoch ab – schon aus Prinzip 😉
Zwischenfazit
Vom Prinzip her könnte ich den Test an diesem Punkt schon beenden. In meinen Augen ist die Nextorch TA30C in ihrem Segment der taktischen Einsatzlampen ein absolutes Paradebeispiel für Effektivität und Simplizismus. Genau so muss eine taktische Lampe funktionieren! Hervorragend gemacht Nextorch!!
Positiv:
- Sehr gut ausbalancierte Helligkeitsstufen
- Tolles User-Interface
Negativ:
- kein Beacon- oder SOS-Modus
Licht der Nextorch TA30C
LED & Reflektor
Im Innern des Glattreflektors der TA30C arbeitet eine perfekt zentrierte SFT40, die ein sehr gutes Lichtbild abgibt und einen ziemlich guten Mix aus Reichweite und Nachbereichsausleuchtung erzeugt. Es gibt zwar ein recht deutliches Lichtzentrum und einen verhältnismäßig stark abgegrenzten Lichthof – trotzdem erzeugt der Reflektor genug Spill für eine ausreichende Helligkeit ringsherum.
Thema Reichweite: 303 Meter sollen es im Maximum sein. Das kann ich so nicht ganz unterschreiben. Gute 200 Meter schafft sie aber locker. Und damit meine ich: auf gut 200 Metern ist so viel Licht auf dem Ziel vorhanden, dass man tatsächlich erkennen kann, was man da vor sich hat. Sehr gut!
Lichtqualität
Wie gesagt – das Lichtbild ist schon gleichmäßig, also ohne deutlich sichtbare Artefakte. Das Lichtzentrum ist neutral- bis kaltweiß und driftet zum Rand hin etwas ins bläuliche ab – das fällt aber erst von ner weißen Wand auf. Im Normaleinsatz ist das vollkommen unproblematisch.
Einen hohen CRI-Wert erwarte ich bei taktischen Taschenlampen nicht, denn sie sollen in erster Linie viel helles Licht erzeugen können – und das macht der TA30C von Nextorch absolut!
Positiv:
- Guter Mix aus Reichweite und Nahbereichsausleuchtung
- sauberes, artefaktfreies Lichtbild
Negativ:
- Nichts 🙂
Design der Nextorch TA30C
Optik
Das Design der Nextorch TA30C gefällt mir gut – auch wenn sie in meinen Augen nicht so ganz an die Coolness der TA21 rankommt. Aber dieser kleine Kampf-Knubbel spielt für mich designtechnisch eh in einer ganz eigenen Liga.
Trotzdem – Die TA30C ist schick und durch das typische Schachbrettmuster auch sehr leicht als Nextorch-Lampe erkennbar. Bemerkenswert finde ich auch, dass die TA30C komplett ohne Kühlrippen auskommt und trotzdem kein wirkliches Hitzproblem hat.
Verarbeitungsqualität
Tiptop! Die Nextorch ist toll verarbeitet und so fühlt sie sich auch an. Was ich besonders cool finde: das Drehrad. Auch wenn Nextorch bei der TA21 hier einen noch etwas besseren Job gemacht hat (das Klickgeräusch des Drehrads der TA21 macht schon fast süchtig 🤩). Aber auch bei der TA30C ist dieser Schalter extrem gut verarbeitet. Was ebenfalls sehr gut gemacht ist: der Heckbutton. Er hat – beispielsweise im Gegensatz zur Wurkkos TD03 – eine Doppelfunktion, denn er kann halb oder ganz durchgedrückt werden und führt dann entsprechend verschiedene Funktionen aus.
Allgemein macht die Nextorch wie gesagt einen sehr hochwertigen Eindruck. Auch der Lampenkörper, das Mineralglas und der Reflektor sind in nem absolut makellosen Zustand hier angekommen.
Ein kleines Detail will ich noch erwähnen: Die Linsenkrone, die die Glasbrecher hält, ist nicht mehr, wie in früheren Versionen, aus Edelstahl, sondern aus Titanium gefertigt. Dieses ist leichter, stabiler und hat keine eigene Blendwirkung (im Gegensatz zu unbehandeltem Stahl).
Haptik & Bedienbarkeit
In dieser Kategorie hat die Wurkkos TD03 damals mein Herz gewonnen – und genau hier wird sie nochmals mit Leichtigkeit von der TA30C überholt. Die Nextorch macht alles, was die Wurkkos auch macht – nur eben alles etwas besser. Das Drehgefühl des Wählrades ist besser und knackiger. Der Heckbutton fühlt sich stabiler an und hat – wie oben bereits erwähnt – gleich zwei Funktionen.
Da ich bereits in der Kategorie auf die Vorzüge des Userinterfaces eingegangen bin, werde ich euch weitere Ausführungen an dieser Stelle sparen und es kurz machen: in Sachen Bedienbarkeit ist die TA30C von Nextorch mein absoluter Favorite!
Positiv:
- Umwerfend gute Bedienbarkeit
- tolle Verarbeitungsqualität
- schickes Design
Negativ:
- Absolut nichts 😉
Stromversorgung der Nextorch TA30C
Akku
Was ich absolut wunderbar finde – mal wieder – ist der Wechselakku. Ist er einmal leer, kann er einfach ausgetauscht werden und schon geht’s nahtlos weiter. Ein fest verbauter Akku wäre hier auch ein absoluter Dealbreaker für mich gewesen – daher bin ich echt froh, das man statt des mitgelieferten 18650er Li-Ionen Akkus sogar zwei CR123 Akkus als Stromquelle verwenden kann.
Lademöglichkeiten
So cool die Sache mit dem Wechselakku auch sein mag – so ärgerlich ist das kleine Detail, das die Bestwertung in dieser Kategorie verhindert: der fehlende USB-Ladeport. Ich kann nachvollziehen, warum man sich als Hersteller dagegen entscheidet, so einen Port einzubauen. Immerhin ist er immer eine potentielle Schwachstelle weil eine versehentlich nicht richtig geschlossene Ladeport-Abdeckung die Wasserdichtigkeit der Lampe gefährdet. Ein wirklich wasserdichter USB-Port ist schwieriger und vor allem teurer in der Implementierung.
Thema Akku: der mitgelieferte 18650er hat einen internen Ladeport – ihr braucht also zumindest kein externes Ladegerät für das Aufladen der Nextorch TA30C.
Trotzdem: es ist schon sehr komfortabel wenn man so eine Lampe intern aufladen kann, ohne den Akku zu entfernen. Und mal ganz abgesehen davon: Je seltener ich den Akku wechseln muss, desto weniger oft muss ich die Schraubgewinde auf- und zudrehen, deren Langlebigkeit sich dadurch noch mal erhöhen würde.
Positiv:
- Wechselakku mit internem Ladeport
- Kompatibel mit CR123 Akkus
- Kompatibel mit anderen 18650er Akkus
Negativ:
- Kein interner Ladeport
Einsatzdauer der Nextorch TA30C
Die Laufzeitangaben von Nextorch kann ich teilweise bestätigen. Nach zweieinhalb Stunden war bei der TA30C Schicht-Ende – jedenfalls, wenn man sie aus dem Turbo heraus startete. Das automatische Herunterdimmen aus dieser höchsten Helligkeitsstufe geschieht übrigens so sanft, dass man es tatsächlich kaum merkt. Nach ungefähr anderthalb Minuten habe ich angefangen, mich zu fragen, ob sich meine Augen einfach an die Helligkeit gewöhnt haben, oder ob die Lampe bereits dunkler geworden ist. Ich finde das super – schon aus psychologischer Sicht. Warum? Ganz einfach: Egal, wie lange der Turbo nun tatsächlich aktiv ist – je sanfter das Downshifting, desto länger hat man das Gefühl mit hoher Helligkeit unterwegs zu sein. Bei etlichen Lampen erlebt man hier eine richtig harte Abstufung, bei der die Lampe auf einen Schlag dunkler wird. Ich persönlich finde das immer etwas „beunruhigend“ da man so unbewusst auf die nächste Runterreglung wartet – und das ist im Dunkeln nicht immer eine angenehme Vorstellung 😉
Im mittleren Modus mit 330 Lumen hielt die TA30C bei mir sogar fast 5 Stunden durch – knappe 20 Minuten mehr als von Nextorch angegeben.
Angeblich hält die Nextorch im untersten Modus mit 30 Lumen sogar 50 Stunden durch! Testen konnte ich das aus Gründen des Zeitmangels aber nicht. Habe ich Grund die Angaben von Nextorch zu bezweifeln? Nö – absolut nicht. 50 Stunden aus einem 18650er Akku bei geringer Helligkeit klingen vollkommen plausibel.
Positiv:
- Sehr gute Laufzeiten in allen Helligkeitsstufen
- Sehr moderate Hitzeentwicklung im Turbomodus
- Bis zu 50 Stunden Laufzeit
Negativ:
- Nichts 🙂
Lieferumfang / Preis-Leistung der Nextorch TA30C
In der Packung der Nextorch TA30C finden wir einen 2.600 mAh starken 18650er Akku, eine Adapterröhre für die Nutzung von zwei CR123 Akkus, ein USB Typ-C Ladekabel, ein Lanyard und zwei Ersatzdichtungsringe. Mal abgesehen von dem Akkuadapter ist das zwar „nur“ der übliche Standard der meisten Taschenlampen-Hersteller – aber immerhin habt ihr alles dabei, was ihr für einen sofortigen Start der TA30C braucht.
Thema Preis-Leistung: die aktuell aufgerufenen knapp 105 € sind definitiv nicht wenig – und ja, man bekommt taktische Taschenlampen für deutlich weniger Geld. Aber wie bereits gesagt: bisher habe ich keine andere taktische Taschenlampe gefunden, die sich so perfekt bedienen ließ, wie diese. Qualität hat eben ihren Preis könnte man sagen. Ganz nebenbei sollte man aber noch anmerken, dass ihr von Nextorch eine 5 jährige Garantie auf die Funktion der TA30C. Innerhalb dieser Frist wird eure Nextorch entweder repariert oder ganz ersetzt – falls sie denn man defekt sein sollte. Für den Akku gilt allerdings nur die übliche einjährige Garantie.
So oder so: trotz des stattlichen Preises gebe ich hier volle Punktzahl – in meinen Augen ist das Preis-Leistungsverhältnis absolut angemessen.
Positiv:
- Guter Lieferumfang mit Akku, Ersatzdichtungsringen, Lanyard, Gürtelclip, Ladekabel und Akku-Adapter
- 5 Jahre Garantie
- Preis-Leistung angemessen
Negativ:
- Nichts 😉
Fazit zur Nextorch TA30C
Wie heißt es doch so schön? „Der König ist tot – lang lebe der König“! Ja, die Nextorch TA30C hat die Wurkkos vom Thron als meine liebste, taktische Taschenlampe gestoßen – und das noch nicht mal knapp, sondern absolut verdient!
Das Bedienkonzept ist noch durchdachter, die Verarbeitungsqualität besser und ja – der Fallschutz (mein größter Kritikpunkt an der TD03) liegt bei stattlichen 2 Metern. Hervorragend!
Ohne jeden Zweifel ist dies die bisher beste taktische Taschenlampe, die ich je testen durfte. Ich kann wirklich gut verstehen, warum etliche Dienststellen der Mecklenburger Polizei auf dieses Modell setzen – ich würde sie in jedem Fall ebenfalls wählen.
Ist sie aber auch etwas für uns „Zivilisten“? Meiner bescheidenen Meinung nach: bedingt! Wenn ich den Selbstverteidigungs-Aspekt mal komplett außen vor lasse, ist die TA30C eine tolle Allround-Lampe, die für praktisch jede Situation eine passende Helligkeitsstufe parat hat. Die einzigen beiden Kritikpunkte dabei wären der fehlende Moonlight-Mode und die Tatsache, dass sie keinen Lockout-Mode hat und daher nur dann in einer Tasche getragen werden sollte, wenn der Hecktaster leicht abgedreht wurde.
Ansonsten ist sie gerade noch kompakt genug um auch als EDC-Lampe durchzugehen – auch wenn man schon eine etwas größere Hüft-Tasche oder ein kleines Holster benötigt, um sie komfortabel tragen zu können.
Kleiner Tipp von mir: holt euch zu der TA30C noch die FR1-Führungshilfe – die erhöht den Grip enorm!
Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall mehr als begeistert – die Nextorch TA30C wird mich von nun an auf allen meinen Trips und Touren begleiten! Für mich ein absolutes Must Have – Kaufempfehlung!
Alternativen zur Nextorch TA30C
Deutlich günstiger aber mit weniger Fallschutz und einer viel geringeren Garantieleistung: die Wurkkos TD03. Mit etwas Glück könnt ihr sie noch auf Amazon kriegen – aber lange bestimmt nicht mehr.
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Die Bedienbarkeit ist euch schnuppe denn ihr braucht eh nur den Turbo und wollt dafür aber eine praktisch unzerstörbare Lampe? Dann werft mal nen Blick auf den Armytek Predator Pro! 15% Rabatt mit „talave15“ sichern!
Test-Ergebnis:
„Hervorragend“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 4,5 / 5
- Funktionsumfang: 4,5 / 5
- Licht: 5 / 5
- Design/Verarbeitung: 5 / 5
- Stromversorgung: 4 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5