
Die Sofirn IF22A im Thrower-Review
Sofirn hat mit der IF22A eine recht kompakte Thrower-Taschenlampe im Sortiment, die ich mir unbedingt anschauen wollte. Der Grund dafür ist die TS11 von Wurkkos. Mit dieser kleinen Lampe habe ich tatsächlich sehr gerne rumgespielt. Leider hatte sie aber auch ihre Nachteile. Sie war etwas zu klein und der Akku war schlicht und einfach zu schwach auf der Brust, um die Lampe tatsächlich sinnvoll nutzen zu können. Die TS11 ist ein meinen Augen einfach ein tolles Spielzeug.
Aber genau hier schlägt Sofirn mit der IF22A in die Bresche. Dieser Thrower hat 100 Lumen mehr als Wurkkos‘ TS11 und kommt mit einem 21700er Akku daher. Damit könnte die IF22A der ideale EDC-Thrower sein. Ob er das ist, habe ich für euch herausgefunden.
Einsatzgebiet

Das Einsatzgebiet der IF22A ist ganz klar der Outdoor-Bereich. Sie hat zwar einen gewissen „Spill“ – d.h. eine bestimmte Menge an Restlicht, das außerhalb des konzentrierten Lichtkegels liegt. Doch selbst auf den unteren Helligkeitsstufen ist das Lichtzentrum zu hell und wird auf kurze Entfernungen einfach irritierend.
Ähnlich wie bei der Wurkkos TS11 sehe ich als Zielgruppe die Bootsbesitzer und jeden, der ein größeres Grundstück hat, dass er oder sie des nachts durchsuchen möchte – und zwar aus sicherer Entfernung 😉

Aber mal im Ernst: jeder, der eine Taschenlampe mit einer größeren Reichweite sucht, könnte mit der IF22A von Sofirn glücklich werden. Sie ist wasserfest nach IPX8 – kann also auch mal in bis zu 2 m tiefem Wasser landen und kann aus bis zu einem Meter Höhe fallen, ohne kaputt zu gehen. Dank ihres großen 21.700er Akkus, den man für nen schmalen Taler mit bestellen kann, hat sie ein gutes Durchhaltevermögen was ein großer Vorteil gegenüber der Wurkkos TS11 ist.
Im Großen und Ganzen macht sie als Thrower in der Preisklasse unter 60 € eine verdammt gute Figur.
Positiv:
- Wasserdicht nach IPX8
- Aufprallschutz aus bei zu einem Meter Höhe
- Guter Thrower
Negativ:
- Nichts 😉
Funktionsumfang
Key Features
Der Funktionsumfang ist – um es mal vorsichtig auszudrücken – überschaubar. Da die IF22A nicht mit Andúril 2.0 ausgeliefert wird und auch keine farbigen Hilfslichter hat, ist sie tatsächlich ein sehr klassische Taschenlampe. Das ist einer der größten Unterschiede zur TS11.
Ein paar mehr Funktionen als „an“ und „aus“ gibt’s aber schon. Die IF22A kann in zwei verschiedenen Betriebsmodi genutzt werden. Es gibt den abgestuften Modus, in dem die Helligkeit von 30 über 320 bis auf 1.100 Lumen erhöht werden kann. Per Doppelklick geht’s in den Turbo mit den vollen 2.100 Lumen. Bei ausgeschalteter Lampe landet man mit langem Drücken des Seitenschalters im 1 Lumen Moonlight-Modus. Diesen Modus aktiviert man bei eingeschalteter Lampe, indem man die Seitentaste 2 mal drückt und sie beim 2. Klick gedrückt hält.
Dann gibt es da noch den stufenlosen Modus, in dem man mit gedrücktem Seitenschalter nahtlos vom 1 Lumen Moonlight-Mode bis hoch zu 2.100 Lumen gleiten kann.
Der Wechsel zwischen den beiden Gruppen funktioniert übrigens durch einen Vierfach-Klick im eingeschalteten Zustand.
In beiden Modi kann ein Strobe durch schnelles, dreimaliges Klicken aktiviert werden. Und will man die Lampe vor versehentlichem Einschalten schützen, reicht ein schneller Vierfach-Klick (wenn die Lampe aus ist) um die IF22A in den Sperrmodus zu schicken.
Special Features
Was ich echt toll finde: die IF22A kann als Powerbank fungieren! Alles, was ihr dafür braucht, ist ein USB Typ-C auf Typ-C Kabel – und schon kann euer Handy mit bis zu 5.000 maH aufgeladen werden. Das ist superpraktisch wenn man draußen unterwegs ist und der Handy-Akku zuneige geht.
Positiv:
- 2 Betriebsmodi
- Strobe-Modus
- Sperrfunktion
- Powerbank-Funktion
Negativ:
- Keine Individualisierungsmöglichkeiten
Licht


LED & Reflektor
Genau wie die TS11 nutzt Sofirn für die IF11A eine SFT40 LED. Dank dieser LED und der verwendeten TIR-Optik erreicht die IF22A ihre enorme Reichweite. Diese wird vom Hersteller mit 482 Metern angegeben. Diese Entfernung soll mit 1.100 Lumen erreicht werden können. Im Turbo mit 2.100 Lumen sollen sogar stattliche 629 Meter drin sein. Um es gleich vorweg zu nehmen: Diese Herstellerangaben sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Genau wie Wurkkos gibt auch Sofirn bei diesen Angaben zu bedenken, dass es sich um Messwerte unter „Laborbedingungen“ handelt – es sind also eher theoretische Werte.


In der Praxis heißt das: es wird mit voll geladenem Akku in einer klaren Nacht bei einem Objekt in 629 Metern wohl noch etwas Licht ankommen. Dieses Licht wird aber nicht ausreichen, um dieses Objekt deutlich zu erhellen. Meiner Erfahrung nach kann man die Reichweitenangaben durch zwei teilen – dann kommt ein realistischer Wert heraus.
Lichtqualität
Die SFT40 der IF22A leuchtet mit 6.500 Kelvin im kaltweißen Spektrum. Auch das trägt zur Reichweite bei. Der CRI-Wert liegt um die 70. Ich lege für gewöhnlich viel Wert auf High CRI-LEDs. Doch bei Throwern wie der TS11 oder der IF22A macht eine naturgetreue Farbwiedergabe bei diesen Entfernungen sowieso relativ wenig Sinn.
Das Lichtbild der IF22A von Sofirn ist Thower-typisch. Es gibt einen recht klar abgeteiltes Lichtzentrum und einen ziemlich schwachen aber homogenen Spill.
Positiv:
- 2.100 Lumen
- rund 300 Meter Reichweite
Negativ:
- Ausleuchtung des Nahbereichs etwas schwach
Design
Optik
OK – ich gebe es zu. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was mich geritten hat, als ich die IF22A in silber bestellt habe. Im ersten Moment habe ich auf eine Falschlieferung gehofft – wurde aber beim Blick auf meine Bestellhistorie eines Besseren belehrt. Aber egal – ich wollte schon immer mal schauen, ob und wie man eloxiertes Aluminium brünieren kann. 😉
Wie man eventuell aus den letzten Zeilen herauslesen kann, bin ich kein allzu großer Fan von silbernen Taschenlampen. In nem Used-Look oder Rohstahl-Optik mag das ja wieder was anderes sein, aber silber eloxiertes Alu sieht meiner Meinung nach oftmals billig aus. So ist es leider auch mit der IF22A. Und das liegt definitiv an der Farbe! In schwarz – und diese Farbe würde ich euch empfehlen – macht die Lampe schon was her. Rein optisch ist eine deutliche Nähe zu der Wurkkos TS11 nicht von der Hand zu weisen – und die finde ich designtechnisch echt gelungen. Ganz kann die IF22 hier aber nicht mithalten. Der Seitenschalter hat keine RGB-Hintergrundbeleuchtung und ist leider auch nicht so schön groß und gummiert. Auch die Riffeloptik an Akku-Tube und Lampenkopf ist nicht so mein Ding – auch da hat die TS11 die Nase vorn. Alles in Allem gefällt mir die IF22A aber trotzdem recht gut.
Verarbeitungsqualität
Hier gibt es nichts zu beanstanden. Hier scheinen Wurkkos und Sofirn auf ungefähr dem gleichen Level zu stehen. Die IF22A kam in einem makellosen Zustand bei mir an, was schon mal für eine gute Qualitätskontrolle spricht. Die O-Ringe sitzen schön fest, die Gewinde schleifen oder quietschen beim Öffnen und Schließen nicht.
Der gefühlt minimal zu kleine Seitenschalter ist der gleiche wie bei der TS25 von Wurkkos, und erweckt einen genauso stabilen Eindruck. Auch der Gürtelclip (ebenfalls der Gleiche wie bei der TS25 – Wurkkos und Sofirn scheinen sich beim gleichen Teilezulieferer zu bedienen) ist schön stabil.
Haptik & Bedienbarkeit

Wie sich die IF22A in der Hand anfühlt? Ich sage nur: Riffel-Optik. Es gibt mit Sicherheit Menschen, die diesen extra Grip gut finden – ich gehöre nicht dazu. Damit wir uns nicht falsch verstehen: die Haptik der IF22A ist nicht fürchterlich. Es fühlt sich nur so an, wie es aussieht: etwas aus der Mode gekommen.
Die Bedienbarkeit der Sofirn IF22A ist aber wiederum tadellos. Mit dem Seitenschalter wechselt man wischen den Helligkeitsstufen, bzw. dem stufenlosen und abgestuften Modus hin und her. Klingt simpel – ist es auch.
Positiv:
- Einfache Bedienung
- sehr gute Verarbeitungsqualität
Negativ:
- Riffeloptik ist kein wirklicher Handschmeichler
- Seitenschalter minimal zu klein
- Finger weg von der silbernen Variante!
Stromversorgung


Akku
Die Sofirn IF22A wir per 21700er Akku betrieben. Dieser ist zum Glück nicht fest verbaut und kann einfach ausgetauscht werden wenn der Saft mal ausgeht. Sehr Cool: Sofirn legt der IF22A eine kleine Kunststoffröhre in den Lieferumfang, mit der die Lampe auch mit einem 18650er Akku läuft.
Lademöglichkeiten
Was ich ebenfalls sehr vorbildlich finde, ist die Tatsache, dass die IF22A über einen intern verbauten USB-Typ-C-Port geladen werden kann. Mit einem externen Ladegerät geht das natürlich schneller, aber da muss man auch erstmal besitzen.
Positiv:
- läuft mit 21700 oder 18650er Akku
- intern über USB Typ-C aufladbar
Negativ:
- Nichts 😉
Einsatzdauer
Die Herstellerangaben von Sofirn kann ich im Großen und Ganzen bestätigen. Bei 2.100 Lumen hielt die IF22A fast zwei Stunden durch, bei 1.100 Lumen waren es beinahe zweieinhalb Stunden. Man kann also davon ausgehen, dass die 5,5 Stunden bei 320 Lumen und 41 Stunden bei 30 Lumen hinkommen.
Es gibt allerdings etwas, was jeder Taschenlampen-Neuling wissen sollte: Der Turbo-Modus mit den maximalen 2.100 Lumen steht nur für ein paar Minuten zur Verfügung. Dann wird die Lampe so warm, dass sie die Helligkeit automatisch herunterregelt, um den Chip zu schützen. Soweit so gut, denn das machen praktisch alle Taschenlampen mit eingebauter Schutzelektronik so. Das Problem mit der IF22A ist, dass sie beim Langzeit-Test im Turbo-Modus so heiß wurde, dass man sie tatsächlich kaum noch in der Hand halten konnte.
Auch bei 1.100 Lumen wurde sie nach ein paar Minuten sehr warm – aber nicht so unangenehm heiß wie im Turbo.
Positiv:
- Wirklich gute Ausdauer auf allen Helligkeitsstufen
Negativ:
- Wird im Turbo-Modus sehr schnell sehr heiß
Lieferumfang & Preis

Genau wie bei Wurkkos gibt es auch hier ein Lanyard, zwei Ersatz-O-Ringe und – wenn man ihn mitbestellt hat – einen 21.700er Akku mit stattlichen 5.000 mAh. Ich an eurer Stelle würde den Akku immer dazu ordern. Der Preis steigt nur um ein paar Euro und bleibt definitiv unter dem Preis für einen einzelnen, vergleichbaren Akku.
Außerdem gibt es ein USB Typ-C Ladekabel und – was ich besonders cool finde – eine Adapter-Tube. Mit dieser kleinen Kunststoffröhre kann die IF22A dann auch mit einem 18650er Akku betrieben werden.
Preistechnisch ist die Sofirn ebenfalls wirklich gut aufgestellt. Einen Thrower in dieser Qualität finden man in der Preisklasse unter 60 € nur selten.
Positiv:
- USB Typ-C Ladekabel
- 2 Ersatz O-Ringe
- Lanyard
- 18650er Adapter-Röhre
- wahlweise ein 21.700er Akku
- Preis-Leistung sehr gut
Negativ:
- nichts 😉
Fazit
Kommen wir zum Fazit. Kann ich die Wurkkos IF22A (ASIN: B09H4D6G3H) empfehlen? Ja, vom Prinzip her schon. Die Qualität stimmt, der Preis ist in Ordnung, Reichweite und Lichtqualität passen für einen Thrower dieser Klasse.
Beim Funktionsumfang geht Sofirn den klassischen Weg, bietet mit dem sehr praktischen, stufenlosen Helligkeitsmodus und einem recht effektiven Strobemodus trotzdem mehr als viele andere Taschenlampen.
Der einzige, wirkliche Kritikpunkt ist die doch sehr starke Hitzentwicklung unter Dauerlast. Der Turbomdus mit 2.100 Lumen funktioniert tadellos und hält auch lange durch. Doch was bringt das, wenn die Lampe nach ein paar Minuten auf eine deutlich niedrigere Helligkeit gestellt werden muss? Handschuh-Träger haben hier natürlich keine Probleme.
Wenn man den Turbo aber nur hin und wieder mal braucht und sowieso nicht großartig weiter schauen will als 100 Meter, der kann hier getrost zugreifen.
Alternativen
Eine gute Alternative ist die Wurkkos TS11. Diese Lampe erzeugt ein meiner Meinung nach etwas besseres Licht und hat dank Andúril 2.0 einen deutlich höheren Spaßfaktor. Dafür ist ihr Akku aber auch deutlich kleiner.
Zum Testbericht
Für etwas mehr Geld gibt es die sehr gute Wurkkos TD01 mit besserer Nahbereichsausleuchtung und deutlich höherer Reichweite. Die Akkukapazität ist identisch mit der Sofirn IF22A. Die Wurkkos ist allerdings etwas größer und hat keinen Gürtelclip.
Test-Ergebnis:
„Gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 5 / 5
- Funktionsumfang: 4 / 5
- Licht: 4 / 5
- Design/Verarbeitung: 3,5 / 5
- Stromversorgung: 5 / 5
- Einsatzdauer: 3,5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5
1 thought on “Sofirn IF22A Testbericht”
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