Sofirn SC18 Testbericht
Qualität zum Spar-Preis?
Die Sofirn SC18 fällt in erster Linie mal durch ihren Preis auf Amazon auf: 23,99 ist schonmal ne Ansage für so ziemlich jeden EDC-Taschenlampen-Hersteller. Zum Testzeitpunkt lag der rabattierte Preis bei sogar knapp unter 20 €. Kann man für so einen Preis tatsächlich eine brauchbare EDC-Taschenlampe herstellen? Das habe ich für euch herausgefunden!
EDC-Taschenlampen müssen kompakt, leicht, robust, vielseitig und im Idealfall wasserdicht sein. Warum? Nun, ganz einfach: EDC-Taschenlampen haben den Sinn und Zweck, dass man sie permanent bei sich trägt um im Fall der Fälle immer eine Taschenlampe griffbereit zu haben – und das unter möglichst allen Bedingungen.
Wie sieht’s also aus mit der Sofrin SC18 – erfüllt sie diese Kriterien?
Fangen wir mit der Größe und dem Gewicht an. Im Vergleich zur Wurkkos FC11 (eine wirklich hervorragende EDC-Taschenlampe) ist die SC18 etwas kleiner und leichter. 10,1 x 24,7 cm bei rund 55 Gramm sind definitiv EDC-tauglich. Das passt also schon mal.
Kommen wir zur Robustheit: hier überrasccht die kleine SC18 auf ganzer Länge. Aus bis zu 2 Metern Höhe kann die kleine Fallen, ohne internen Schaden zu nehmen – da kann sich so manche „taktische“ Taschenlampe durchaus ne Scheibe von abschneiden. Die SC18 ist außerdem nicht nur wasser- sondern auch vollkommen staubdicht nach IP68. Das sind hervorragende Werte!
Bis jetzt schlägt sich die kleine wirklich nicht schlecht. Leider patzt Sofirn beim Punkt Vielseitigkeit etwas. Die SC18 hat zwar mehrere Funktionen im Bereich Licht, doch was ihr fehlt, ist ein doppelter oder drehbarer Gürtelclip und ein magnetisches Heck. Freihändiges Arbeiten ist mit der Sofirn SC18 also nicht so ohne weiteres möglich. Das kostet sie leider die Höchstwertung in dieser Kategorie. Aufgrund des sehr guten IP-Ratings und der großen Fallhöhe ziehe ich hier aber nur einen Punkt ab.
Tipp:
Es gibt aber einen kleinen Hack, dessen man sich hier bedienen kann: Wer nämlich eine Wurkkos FC11 besitzt, kann deren magnetische Endkappe abschrauben und damit den der SC18 ersetzen.
Positiv:
- Wasser- und Staubdicht nach IP68
- Fallschutz aus bis zu 2 Metern Höhe
- kompakt und leicht
Negativ:
- kein drehbarer oder doppelter Gürtelclip
- kein magnetisches Heck
Funktionsumfang
Key Features
Die Sofirn SC18 verfügt über insgesamt 3 Helligkeitsstufen, die meiner Meinung nach recht gut gewählt sind. Der Eco-Modus mit 100 Lumen reicht für die meisten Alltagssituationen vollkommen aus und schon den Akku. Wenn man etwas mehr Licht benötigt, dann greift man zum Medium-Modus mit 350 Lumen. Hier ist die SC18 schon deutlich heller. 800 Lumen hat die hohe Helligkeitsstufe und diese Reicht locker, um kleine Räume komplett auszuleuchten. Wer noch mehr Power braucht, findet sie im Turbo-Modus.
Special Features
Hier gibt es drei weitere Lichtmodi, die nicht durch einen simplen klick aktiviert werden können. Zum Einen wäre da der Moonlight-Modus, der mit gerade einmal 3 Lumen stark genug ist, um sich im Nahbereich orientieren zu können, ohne die eigene Nachtsicht zu erschweren. Diesen Modus schaltet man mit einem langen Druck auf die Powertaste ein.
Per Doppelklick gelangt man in den Turbomodus, bei dem die maximale Helligkeit zur Verfügung steht. Hier werden LED und Akku aber so stark belastet, dass die Schutzautomatik der SC18 anspringt. Sie verhindert die Überhitzung der Elektronik und regelt die Helligkeit entsprechend nach und nach herunter.
Das dritte Feature ist der Strobe, der per Dreifachklick aktiviert wird.
Was leider fehlt ist ein SOS oder Beacon-Mode.
Positiv:
- sinnvolle Helligkeitsstufen
- Moonlight-Mode
- Strobe-Mode
Negativ:
- Kein SOS- oder Beacon-Mode
Licht
LED & Reflektor
Sofirn setzt bei der SC18 auf eine SST40 LED mit TIR-Reflektor. Dieses Setup erinnert mich stark an das der Wurkkos TD02 hier könnten tatsächlich fast identische Bauteile verwendet worden sein. Dank der Kombination aus der eher auf Reichweite ausgelegten LED und dem recht flachen TIR-Reflektor erreicht die SC18 ein Licht, das ich als Hybriden bezeichnen würde. Die Reichweite von 217 Metern (laut Hersteller) kommt gepaart mit einer ziemlich guten Randbereichs-Ausleuchtung. Es gibt zwar ein deutliches Lichtzentrum, doch keine sichtbare Lichtgrenze nach außen.
Die SST40 erzeugt mit 6.000 bis 6.500 K ein eher kaltes Licht, dass dank 1.800 Lumen wirklich Kraft hat.
Lichtqualität
Hier kann man aufgrund der verwendeten LED keine krassen Werte erwarten. 70 CRI sind aber ein ordentlicher Wert und wird den meisten Nutzern vollkommen ausreichen. Zum Thema CRI könnt ihr gerne mal einen Blick in unseren Artikel „High-CRI-Taschenlampen“ werfen.
Ein Gutes hat der eher durchschnittliche CRI-Wert aber auf jeden Fall: richtige High-CRI-Lampen werden nämlich deutlich schneller sehr heiß, wenn sie im Turbo-Modus unterwegs sind. Die SST40 der Sofirn SC18 ist da etwas entspannter.
Positiv:
- sehr guter Mix aus Reichweite und Flächenausleuchtung
- 1.800 Lumen
Negativ:
- nichts 😉
Design
Optik
Designtechnisch ist bei der SC18 von Sofirn nicht so wahnsinnig viel los. Sie hat ein eher durchschnittliches, unaufgeregtes Aussehen. Das wird mit Sicherheit etlichen Menschen gefallen, die keine allzu aggressive oder vllt. sogar militärische Optik wollen.
Was mir persönlich so gar nicht gefällt, ist der Gürtelclip. Der ist zwar sehr schön stramm, ist allerdings nicht in schwarz gehalten. So hebt er sich deutlich von dem schwarzen Lampenkörper ab. Glücklicherweise ist er aber eher matt gehalten – glänzend wäre es viel schlimmer 😉
Verarbeitungsqualität
Hier kann Sofirn mit der SC18 punkten. Keinerlei Kratzer auf Lampenkörper oder Glaslinse über der LED. Stramm sitzende O-Ringe und sanft schließende Gewinde ohne Kratzgeräusche – genau so sollte eine gute Taschenlampe verarbeitet sein. Allgemein hat man mit der Sofirn SC18 immer das Gefühl, eine wirklich wertige Lampe in der Hand zu haben.
Haptik & Bedienbarkeit
Die SC18 liegt gut in der Hand bietet allerdings – auf wenn die Akku-Tube geriffelt ist – keinen sonderlich guten Grip. Das ist nicht fürchterlich, man sollte sich am im Klaren darüber sein, dass sie eher zu den glatteren Taschenlampen gehört. Dank mitgeliefertem Lanyard ist das aber überhaupt kein Problem.
Die Powertaste ist – das habe ich auch schon bei Wurkkos des Öfteren kritisiert – für meinen Geschmack etwas zu klein. Aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau. Die Taste hat einen sehr guten und leicht erfühlbaren Druckpunkt. Allgemein stellt einen die SC18 in ihrer Bedienung vor keine großen Rätsel.
Positiv:
- unaufgeregtes Design
- gute Bedienbarkeit
- saubere Verarbeitung
Negativ:
- etwas glatter Lampenkörper
Stromversorgung
Akku
Die Sofirn SC18 zieht ihre Energie aus einem 18650er Akku mit 3.000 mAh. Glücklicherweise ist dieser nicht fest verbaut und kann jederzeit gewechselt werden. Warum das wichtig ist? Ganz einfach:
1) Im Fall der Fälle kann man den Akku schnell wechseln (wenn man einen Ersatzakku mit sich führt).
2) Viel wichtiger ist aber die Lebensspanne der Lampe selbst. Diese ist nämlich für gewöhnlich deutlich länger als die eines Akkus. Taschenlampen mit fest verbautem Akku wandern leider direkt in den Müll wenn der Akku nicht mehr richtig lädt. Das ist nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt.
Von daher: Wechselakku – top!
Lademöglichkeiten
Ja, diese kleine EDC-Taschenlampe kann tatsächlich intern per USB Typ-C Port geladen werden. Das ist super für alle diejenigen, die kein externes Ladegrät zu Hause haben.
Mit so einem Ladegerät hat man allerdings den Luxus, mehrere Akkus gleichzeitig laden zu können. Jeder, der mehr als eine Taschenlampe mit Wechselakku sein Eigen nennt, sollte sich mal Gedanken über die Anschaffung eines solches Chargers machen.
Eine Powerbank-Funktion hat die kleine Sofirn nicht. Das ist etwas schade aber bei dem Preis absolut zu verkraften.
Positiv:
- Wechselakku
- internes Laden über USB Typ-C
Negativ:
- keine Powerbank-Funktion
Einsatzdauer
Kommen wir zu einer der brennensten Fragen vor dem Kauf einer Taschenlampe: wie länge hält sie durch? I Großen und Ganzen kann ich die Messwerte von Sofirn bestätigen. im Turbo-Modus war nach 149 Minuten Schluss, bei 800 Lumen war nach knapp 3 Stunden Feierabend.
Thema Hitze: da hat die SC18 definitiv eine Baustelle! Im Turbomodus wird sie schon recht schnell warm bis heiß. Das ist beispielsweise bei der Wurkkos TD02 nicht anders, die ist aber etwas größer und kann die Hitze so ein wenig besser nach außen ableiten. Viel wichtiger ist aber die Schutzelektronik, die die Lampe vor Überhitzung schützen soll. Hier scheint die TD02 stärker einzugreifen und die Temperatur der Lampe erträglich zu halten, während Sofirn mehr auf die Helligkeit setzt. Das bedeutet aber auch, dass die SC18 nach einer Stunde Laufzeit so heiß ist, dass man Handschuhe tragen sollte.
Im Normalfall wird das aber kaum jemanden stören, denn die maximalen 1.800 Lumen sind in den seltensten Fällen tatsächlich nötig. Meistens werdet ihr – schon um den Akku zu schonen – mit niedrigeren Helligkeitsstufen unterwegs sein. Und dort hält sich die Wärmeentwicklung absolut in Grenzen.
Positiv:
- sehr gute Ausdauer im Turbo- und High-Modus
Negativ:
- stark ausgeprägte Hitzentwicklung im Turbomodus
Lieferumfang / Preis-Leistung
Der Lieferumfang der Sofirn SC18 ist – genau wie bei Wurkkos – großzügig und absolut sinnvoll. Es gibt neben der Lampe und dem 18650er Akku den bereits erwähnten, einfachen Gürtelclip, Ersatz-Oringe, ein USB Typ-C Ladekabel und eine Handgelenksschlaufe – oder auch Lanyard genannt.
Thema Preis-Leistung: Top kann ich nur sagen. Eine kompakte EDC-Taschenlampe mit 1.800 Lumen für teilweise unter 20 € sind ne Wucht!
Positiv:
- inkl. Akku, Ersatz-Oringe, Lanyard und USB Typ-C-Kabel
- Preis-Leistung ist top!
Negativ:
- Nichts 😉
Fazit
Und schon sind wir am Ende des Sofirn SC18 Reviews. Ist sie eine Empfehlung wert? Absolut! Sie schrammt hier recht knapp an einem „Sehr gut“ vorbei und das liegt ehrlich gesagt nur an Kleinigkeiten. Die starke Temperaturentwicklung im Turbo ist nicht so schön. Die für mich am schwersten wiegenden Negativpunkte sind aber der nicht drehbare Gürtelclip und die nicht magnetische Endkappe, die bei einer EDC-Taschenlampe echt schön wären.
Kann man auf diese beiden Features pfeifen, dann ist die Sofirn SC18 aber eine wirklich gute und vor allem extrem günstige Taschenlampe mit enormer Helligkeit, simpler Bedienung und schön kompakten Packmaß.
Alternativen
Wer seine Lampe auch mal an einem Basecap befestigen möchte, der kann getrost zur Wurkkos TD02 greifen. Sie ist etwas größer, hat aber die gleiche LED-Reflektor-Kombination und wird mittels Heckschalter bedient.
Der EDC-Klassiker von Wurkkos, die FC11 ist ebenfalls etwas größer und hat eine magnetische Endkappe. Der Gürtelclip lässt sich zwar auch nicht drehen – dafür aber die Akkutube, an der er besfestig ist.
Test-Ergebnis:
„Gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 4 / 5
- Funktionsumfang: 4 / 5
- Licht: 5 / 5
- Design/Verarbeitung: 4 / 5
- Stromversorgung: 4,5 / 5
- Einsatzdauer: 3,5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5