Kennst du das? Du surfst durch einen wahren Dschungel aus Online-Shops auf der Suche nach einer neuen Taschenlampe und stolperst immer wieder über das Wort „Lumen“ – ohne zu wissen, was das überhaupt ist? „Was sind 1000 Lumen in Watt – und war da nicht auch noch irgendwas mit Lux?“ Wenn du dir diese oder ähnliche Fragen auch schon gestellt hast, dann keine Sorge: im folgenden Text werde ich dir einen kleinen „Leuchtmittel-Crashkurs“ verpassen, an dessen Ende du etliche Fragezeichen weniger vor dir sehen solltest.
Wir beginnen – am Anfang:
Lumen und Lux
Der Begriff „Lumen“ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet schlicht und einfach „Licht“. Hin und wieder trifft man in diesem Zusammenhang auch auf das Wort „Lux“. Auch dieses kommt aus der lateinischen Sprache und heißt dummerweise: ebenfalls „Licht“.
Was ist der Unterschied? Nun, mit dem Begriff „Lumen“ wird die tatsächliche Strahlkraft einer Lichtquelle angegeben. „Lux“ hingegen gibt Aufschluss über die Lichtmenge, die auf einer angestrahlten Fläche ankommt. Praktisch bedeutet das: Eine Lampe mit einer Strahlkraft von 100 Lumen erzeugt auf einer 100 cm entfernten Fläche von einem Quadratmeter genau 100 Lux. Je größer die zu beleuchtende Fläche oder der Abstand zwischen Lampe und Fläche wird, desto kleiner wird der Lux-Wert.
Das ist auch der Grund, warum der Begriff „Lux“ bei Taschenlampen kaum eine Rolle spielt. Da die Taschenlampe mobil eingesetzt wird, also quasi ständig in Bewegung ist, ändert sich der Lux-Wert permanent und hat praktisch keine relevante Aussagekraft.
Watt oder Lumen?
Auch wenn heutzutage gefühlt alles von LED-Leuchtmitteln erhellt wird, findet man – vor allem in Baumärkten – auch jetzt noch die klassischen Glühbirnen mit den bekannten Angaben wie: 10, 20, 40, 60W und so weiter. Watt gibt – und gab – aber nicht die Helligkeit, sondern den Verbrauch des Leuchtmittels an. Lange Zeit war das auch vollkommen ausreichend, denn bei den meisten Glühbirnen wurde ein Wolframdraht verbaut – und dieser erzeugt beispielsweise bei 10 Watt eben immer die gleiche Helligkeit.
Spätestens mit der Einführung der LEDs war die Stromverbrauchsangabe als Helligkeitshinweis aber nicht mehr zeitgemäß. Denn diese neuen, extrem energieeffizienten Leuchtmittel produzieren bei unseren beispielhaften 10 Watt ein viel helleres Licht als eine 10 Watt Glühbirne mit Wolframdraht. Mit anderen Worten: Von heute auf morgen hatte der Begriff „Watt“ ausgedient, denn für eine objektive Helligkeitsangabe war er nun völlig unbrauchbar.
„Lumen“ auf der anderen Seite gibt das tatsächlich durch das Leuchtmittel ausgestrahlte Licht, den sogenannten Lichtstrom wieder. Und damit haben wir eine objektiv messbare Größe, mit der wir etwas über die wirkliche Helligkeit einer Lampe aussagen können – unabhängig davon, ob sie besonders stromsparend ist oder eben nicht. In unserer Watt-Lumen-Tabelle haben wir ein paar interessante Vergleichswerte
für dich zusammengestellt.
Glühlampe in Watt | Glühlampe Lichtstrom | LED in Watt (ca.-Werte) | LED Lichtstrom (ca.-Werte) |
---|---|---|---|
25 Watt | 200 Lumen | 2 – 4 Watt | 250 Lumen |
40 Watt | 430 Lumen | 4 – 6 Watt | 500 Lumen |
60 Watt | 730 Lumen | 8 – 10 Watt | 800 Lumen |
75 Watt | 900 Lumen | 9 – 11 Watt | 1.000 Lumen |
100 Watt | 1.380 Lumen | 13 – 15 Watt | 1.500 Lumen |
Taschenlampe mit mehr Lumen = mehr Reichweite?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Jein. Es gibt zwar einen Zusammenhang zwischen der Lichtstärke (Lumen) und der Reichweite einer Taschenlampe, doch ist dieser längst nicht so offensichtlich, wie man meinen sollte. Viel entscheidender für die Reichweite des Lichtkegels einer Lampe ist das perfekte Zusammenspiel aus der LED-Größe, dem Reflektor und der verbauten Linse. Generell kann man sagen: eine kleine LED erzeugt bei gleicher Lumenstärke eine größere Reichweite als eine große LED. Das liegt einfach daran, dass sich das Licht einer kleinen LED wesentlich leichter über den Reflektor und die Linse fokussieren lässt.
Bei der Wahl deiner Taschenlampe solltest du aber immer das geplante Einsatzgebiet im Hinterkopf behalten. Denn der Nachteil von großer Reichweite ist auch immer eine eingeschränkte Flächenausleuchtung. Da wir bei der Benutzung einer Taschenlampe meistens eher den Nahbereich ausleuchten wollen, kann Reichweite also hin und wieder durchaus hinderlich sein.
Wie viel Lumen sollte eine gute Taschenlampe haben?
Ganz einfach: für den Hausgebrauch reichen 100 Lumen vollkommen aus. Bei dieser Helligkeit bringst du genug Licht in jedes noch so dunkle Zimmer und sparst nebenbei noch Energie. Die Batterien bzw. Akkus solcher Lampen halten erfahrungsgemäß recht lange.
Im Outdoorbereich sollte man eher zu einer Lampe mit bis zu 500 Lumen greifen. Natürlich kann man auch hier zu den aktuell besonders beliebten Lampen mit 1000 Lumen oder mehr greifen – doch erkauft man sich das zusätzliche (und meistens nicht nötige) Plus an Helligkeit mit einem viel größeren Energieverbrauch – und damit sehr viel schneller entladende Akkus und Batterien. Gerade wenn man draußen unterwegs ist, ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Meine persönliche Empfehlung in diesem Fall ist ganz einfach: nehmt 2 Taschenlampen mit! Eine Kopflampe mit 200 Lumen (und am besten mit Rotlicht-Funktion) ist mehr als ausreichend, um nachts im Camp umherzulaufen, Ausrüstungsgegenstände zu suchen oder die Schuhe deines besten Outdoor-Buddies zu verstecken. Für alle weiteren Fälle habe ich immer eine deutlich stärkere Lampe im Gepäck.
Wie viel Lumen ist schädlich für die Augen?
Es gibt etliche professionell durchgeführte, hochwissenschaftliche Studien, die ganz eindeutig belegen, dass es eine wirklich grenzwertig dumme Idee ist, über eine längere Zeit hinweg direkt in die Sonne zu schauen. Und wenn wir mal ehrlich sind, dann wussten wir das auch schon vorher – und zwar auch ohne dass unsere Eltern uns das immer und immer wieder vorbeten mussten. Für alle, die trotzdem gern eine Faustregel hätten, an der sie sich festhalten können, hier eine kleine Orientierungshilfe: wenn’s in den Augen weh tut – dann ist es schädlich. Und genau wie bei der Sonne sollte man nie direkt in eine eingeschaltete Taschenlampe schauen.
Lumen zur Selbstverteidigung
Tatsächlich können alle Taschenlampen zur Selbstverteidigung eingesetzt werden. Eine schwere MagLite kann im Notfall genauso als Schlagstock gegen Angreifer eingesetzt werden wie die kleine Schlüsselringlampe, die ein perfekter Meinungsverstärker bei jeder noch hitzigen Lagerfeuerdebatte über die vermeintlich beste Ultralight-Isomatte sein kann.
Es gibt aber Taschenlampen, die direkt für die Gegnerabwehr konzipiert wurden. Deren Linsenring ist oftmals mit einer Krone oder zahnartigen Zacken ausgestattet, die schmerzhafte Wunden auf der Haut des Angreifers hinterlassen können. Damit es aber erst gar nicht soweit kommen muss, verfügen solche Lampen in der Regel auch über eine Stroboskop-Funktion. Bei diesem extrem schnell flackernden Licht mit im Idealfall mindestens 1000 Lumen verliert jeder Angreifer schnell die Orientierung und ist für kurze Zeit nahezu blind.
Einsatzgebiete der Taschenlampe: Lumen
Bis 150 Lumen | Ab 150 bis 500 Lumen | Ab 500 bis 1.000 Lumen | Ab 1.000 bis 2.500 Lumen | Ab 2.500 Lumen |
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4 thoughts on “Taschenlampe Lumen: Was ist das und wie viel brauchst Du?”
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