Wozu eine Taschenlampe mit Rotlicht Modus - und warum im Dunkeln weniger manchmal mehr ist…
Habt ihr euch schon mal gefragt, warum diese ganzen Militär- und Outdoor-Typen so sehr auf Taschenlampen mit Rotlicht schwören?
Ist das nicht eigentlich ne total sinnlose Spielerei für irgendwelche Freaks, die in ihrer Freizeit gerne Soldat spielen? Nun, eines kann ich mal direkt vorwegnehmen: eine sinnlose Spielerei ist das Rotlicht mit Sicherheit nicht. Und wenn man sich mal überlegt, warum Sicherheitskräfte und Armee-Angehörige weltweit auf diesen Lichtmodus schwören, dann muss da ja was dran sein.
Schauen wir also mal, warum es aus biologischer und taktischer Sicht absolut sinnvoll ist, mit wenig Licht zu arbeiten und warum Rotlicht eine nützliche Alternative sein kann.
Warum kann man im Dunkeln nicht gut sehen?
Zunächst werfen wir einen Blick auf das menschliche Auge und wie es auf verschiedene Lichtimpulse reagiert. Im Großen und Ganzen hat das Auge zwei Möglichkeiten, um auf sich verändernde Lichtverhältnisse zu reagieren. Zum einen haben wir die Pupille, die mehr oder weniger kleine Öffnung im Zentrum unserer Iris. Je nachdem, ob viel oder wenig Licht auf unser Auge trifft, zieht sich die Pupille zusammen oder dehnt sich aus. Bei starkem Lichteinfall verkleinert sie sich, um die Netzhaut vor einer Lichtüberflutung zu schützen. Bei wenig Licht weitet sich die Pupille wiederum um möglichst viel Licht auf die Netzhaut zu lassen.
Und da sind wir auch schon bei der zweiten Reaktion des menschlichen Auges auf Lichtveränderungen: bei den Sinneszellen der Netzhaut. Ohne jetzt zu weit ins Detail gehen zu wollen: Diese Sinneszellen enthalten die sogenannten Sehpigmente. Diese Pigmente werden bei viel Licht abgebaut, bzw. gespalten und regenerieren sich bei dunklen Lichtverhältnissen. Da die Anzahl dieser Pigmente natürlich begrenzt und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, können wir im Dunkeln meist recht schlecht sehen.
Ihr habt das was im Auge...
In der Praxis haben viele von euch das schon mal erlebt. Ihr fahrt durch einen relativ dunklen Tunnel und habt am Tunnelausgang erstmal ein paar Sekunden damit zu tun, wieder normal sehen zu können – ganz besonders dann, wenn die Sonne scheint. Das liegt einfach daran, dass in dem angenehmem Dämmerlicht des Tunnels viele Sehpigmente gebildet wurden um eine optimale Sicht bei schwachem Licht zu ermöglichen. Das dann plötzlich eintretende Sonnenlicht überreizt die Netzhaut, weswegen eine Vielzahl der Sehpigmente wieder gespalten werden müssen.
Den umgekehrten Fall kennen wir alle aus unserem täglichen Leben: Wenn wir schlafen gehen und das Licht ausschalten, sehen wir zunächst einmal kaum etwas. Das liegt daran, dass nun erstmal Sehpigmente aufgebaut werden müssen um in der Dunkelheit sehen zu können. Das Spalten der Pigmente geht relativ schnell und ist im Normalfall schon nach 1-2 Minuten vollständig abgeschlossen, das Regenerieren kann aber bis zu 30 Minuten dauern.
Das ist der Grund, aus dem es nicht nur bei Militärs und Sicherheitskräften, sondern auch bei Jägern und Outdoorfans ganz normal ist, in der Dunkelheit mit eher schwachem Licht unterwegs zu sein. Denn je dunkler das Licht der Taschenlampe, desto besser kann man sehen wenn die Taschenlampe ausgeschaltet werden muss – und desto weniger Zeit vergeht, bis sich das Auge vollständig an die Dunkelheit gewöhnt hat.
Darum eine Taschenlampe mit Rotlicht
Und damit kommen wir zum Thema Rotlicht: Das rote Licht hat tatsächlich die Eigenschaft, sich nicht auf die Regenerierung bzw. Spaltung der Sehpigmente auszuwirken. Somit hat man beispielsweise bei verdeckten Operationen eine ausreichend starke Lichtquelle, die sich auch bei mehrfachem Ein- und Ausschalten nicht auf die Sehfähigkeit im Dunkeln auswirkt.
Daher kann ich euch als „Ich geh zur Not auch nachts allein im Wald spazieren“-Outdoor-Fan nur empfehlen, eine Taschenlampe mit Rotlicht und Dimmerfunktion zu kaufen – eure Augen werden es euch danken!
Trotz allem gibt es natürlich auch sehr gute Gründe, sich den einen oder anderen richtigen „Brenner“ mit mehreren Tausend Lumen zuzulegen (auch ich habe solche Lampen). Deren Einsatzgebiete sind nur – meiner bescheidenen Meinung nach – deutlich kleiner und daher seltener.
Taschenlampen mit Rotlicht
Die Armytek Wizard C2 ist eine hervorragend verarbeitete und kaum kleinzukriegende 90° Winkellampe, die mit starkem Weiß- und Rotlicht ausgestattet ist.
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Die Wurkkos HD50 ist eine Kopflampe mit tollem Flut- und Spotlicht. Außerdem hat sie ein Rotlicht an Bord und hält dank 21700er Akku zeimlich lange durch.
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