Wurkkos HD11 Testbericht


Die Lampe mit dem Knick an der Optik.
Optisch gewinnt die Wurkkos HD11 garantiert keine Schönheitspreise. Schon auf den ersten Blick war ich mir nicht sicher, was ich davon halten sollte. Sie wirkte seltsam lang, hatte nen irgendwie komisch wirkenden Gürtelclip und ein für Wurkkos sehr ungewöhnlich unharmonisches Design. Irgendwie wirkte sie auf den ersten Bildern, die man auf Instagram und Facebook sehen konnte, wie ein Lampenprototyp, den man aus mehreren Lampen zusammengeschustert hatte.
Dementsprechend unterentwickelt war mein Hype – ich hatte tatsächlich kein wirkliches Interesse, mir die Wurkkos HD11 überhaupt anzuschauen. Doch dann kam alles anders. Als klar wurde, dass es sich um eine Taschenlampe mit drehbarem Lampenkopf handelte, verwandelte sich mein Desinteresse in eine ernste Neugier: wie gut ist Wurkkos‘ erste Schwenklampe?
Einsatzgebiet der Wurkkos HD11

Die HD11 gehört „Wurkkos for workers“-Serie und kann daher als Arbeitsleuchte einsortiert werden. Außerdem trägt sie den Modenamen „EDC-Lampe“. Mal schauen, ob sie sich in diesen Bereichen gut schlägt.
Fangen wir mit dem Thema EDC an: als EDC-Lampe muss sie kompakt genug sein, um auch in die Hosentasche passen zu können. Da können wir auf jeden Fall nen Haken dran machen. Die Wurkkos HD11 gehört zwar zu den längeren EDC-Lampen, aber den Hosentaschen-Test besteht sie auf jeden Fall. Dank des sehr gewöhnungsbedürftigen Gürtelclips kann sie auch an Gürteln oder Rucksäcken befestigt werden. Da sich die Akkutube auch umgekehrt festschrauben lässt, kann der einfache Gürtelclip also auch verkehrt herum „montiert“ werden.
Thema Robustheit: 1 Meter Fallschutz ist nichts, womit man angeben kann, aber auch nicht weniger als der Standard der meisten Taschenlampen. Trotzdem sehe ich das hier nicht ganz so locker wie bei anderen EDC-Lampen, denn die Wurkkos HD11 will ja auch eine Arbeitslampe sein. Und die sollte in meinen Augen etwas mehr aushalten können.

Nutzen wir diese perfekte Überleitung und schauen uns mal den Punkt „Arbeitslicht“ an. Abseits des Fallschutzes kann die HD11 hier nämlich glänzen. Dass sie dank IP68-Rating bis zu einer Tauchtiefe von 2 Metern wasserdicht ist ist natürlich toll – gilt aber für die meisten Wurkkos-Taschenlampen. Definitiv cool ist aber, dass man der Lampe auch einen vollkommenen Staubschutz spendiert hat. Somit ist die Wurkkos HD11 auch in staubigen Werkstätten gut aufgehoben. Wenn man nun noch bedenkt, dass man sich jederzeit zwischen einem Flut- und Flächenlicht entscheiden kann, dann spricht das für eine gute Arbeitslampe.

Hinzu kommt das magnetische Heck, das ausreichend stark ist, um die Lampe an vielen metallischen Gegenständen befestigen zu können. Gerade dieses Feature ist in Kombination mit dem schwenkbaren Lampenkopf sehr cool, da man so das Licht ziemlich gut positionieren und ausrichten kann.
Positiv:
- Verschiedene Lichtquellen
- Wasser- und staubdicht nach IP68
- magnetisches Heck
- Schwenkbarer Lampenkopf
Negativ:
- Fallschutz nur ein Meter
Funktionsumfang der Wurkkos HD11

Key Features
In Sachen Funktionsumfang ist die HD11 eher sparsam unterwegs. Ihr könnt die Wurkkos heller und dunkler stellen – und das sowohl auf dem Flut- als auch auf dem Spotlicht-Modul. Zusätzlich gibt’s nen Memory-Modus. Das heißt, dass die Lampe sich nicht nur den zuletzt gewählten Modus, sondern auch die zuletzt gewählte Helligkeit merkt. Bin ich also beispielsweise gerade mit dem Spotlicht auf der maximalen Helligkeit unterwegs, und hatte davor das Flutlicht auf der dunkelsten Stufe in Betrieb, wird diese automatisch aktiviert, sobald ich wieder auf das Flutlicht umschalte. Außerdem gibt’s noch ein Rotlicht – dazu mehr in der Kategorie „Licht der Wurkkos HD11“.
Nen Moonlight-Modus gibt’s noch – das war’s dann aber auch schon.
Special Features
Auch bei den Special Features gibt’s nur sehr wenig zu berichten. Es gibt keinen Strobe, kein SOS- oder Beacon-Signal. Lediglich das Rotlicht kann n einen regelmäßig blinkenden Modus versetzt werden.
Was aber auf jeden fall cool ist: Wurkkos hat sich für die beiden Lampenkopf-Stellungen noch etwas ausgedacht. Es ist ein nettes, kleines Detail und meiner Meinung nach sehr sinnvoll. Es geht hierbei darum, dass die Wurkkos im ausgeschalteten Zustand immer die zur Lampenkopfstellung passende Beleuchtung aktiviert. Im Klartext heißt das: habe ich den Lampenkopf in der sogenannten Nullstellung (als gerade nach vorne gerichtet), dann wird beim Druck auf den Powerbutton die Spot-LED aktiviert. Habe ich den Lampenkopf aber in den 90°-Winkel gedreht, ativiert sich die Lampe mit dem Flutlicht-Modul. Natürlich kann man beide Module in jeder Lampenkopf-Stellung durchschalten – diese Stellung legt lediglich fest, welches Modul zuerst aktiviert wird.
Positiv:
- Lampenkopfstellung entscheidet über Lichtquelle beim Aktivieren
- Rotlicht mit Blinkfunktion
- Memory-Modus
- Moonlight-Mode
Negativ:
- keine echten SOS-, Beacon- oder Strobe-Modi.
Licht der Wurkkos HD11


LED & Reflektor

Die Lichtquellen der Wurkkos HD11 sind auf zwei „Module“ verteilt. Da gibt’s auf der einen Seite die Haupt-LED im Zentrum des Lampenkopfes. Dabei handelt es sich um eine SFT40 mit maximal 1.800 Lumen, die hinter einer TIR-Optik in einem Glattreflektor sitzt. Mit dieser LED erreicht die Wurkkos HD11 ihre gute Reichweite. Laut Wurkkos schafft die HD11 stattliche 253 Meter. In meinen Tests kam die Lampe nicht wirklich so weit. Das ist aber auch normal, denn die meisten Taschenlampenhersteller geben die im Labor gemessenen Maximalwerte ihrer Produkte an. Das in 253 Metern Entfernung noch eine gewisse Lichtmenge ankommt, will ich nicht bestreiten – doch von einer richtigen Ausleuchtung kann man hier nicht wirklich reden. Die Lichttemperatur der SFT40 liegt mit 5.000 Kelvin im Neutralweißen Bereich. Damit ist die Wurkkos HD11 nicht zu kalt und nicht zu warm – eine ziemlich ideale Mischung also.
Im anderen Lichtmodul tun insgesamt 6 CSP1919 LEDs ihren Dienst. Sie sitzen hinter einer Streulinsen-Optik, wodurch ein sehr flutiges Licht erzeugt wird, das perfekt geeignet ist, um den Nahbereich großflächig auszuleuchten.
Außerdem gibt’s hier noch drei CSP1313 Rotlicht-LEDs. Ich habe mich wirklich gefreut, als ich gelesen habe, dass die HD11 über ein echtes Rotlicht verfügen soll. Denn meiner Meinung nach sollte jede EDC-Lampe über dieses Feature verfügen.
Lichtqualität
Die Qualität des Lichts wiederum ist vollkommen in Ordnung. Die SFT40 erreicht eine recht gute Reichweite. Das Lichtbild selbst ist um das deutliche Lichtzentrum auch schön homogen und erzeugt genug Spill (Streulicht), um außerhalb des Lichtkegels im Dunkeln zu stehen.
Das Flächenlicht macht auch eine gute Figur. Es ist sehr flutig nahezu ohne Lichtzentrum – perfekt!
Die CRI-Werte sollten bei rund 70 CRI liegen. Das ist für eine Lampe dieser Art vollkommen in Ordnung.

Was nicht so in Ordnung ist: das Lichtbild des Rotlichts. Hier muss Wurkkos dringend nachbessern. Es ist ausreichend hell und auch wirkungsvoll genug, um sich im Dunkeln orientieren zu können, aber es ist für den Dauereinsatz viel zu ungleichmäßig.
Positiv:
- Gute Spot-LED mit guter Reichweite
- tolles Flächenlicht für den Nahbereich
Negativ:
- Rotlicht nur als Notlösung brauchbar
Design der Wurkkos HD11

Optik
Am liebsten würde ich diesen Punkt des Reviews auslassen. Wie man möglicherweise schon in den vorangegangenen Abschnitten herauslesen konnte, bin ich kein Fan der HD11-Optik. Das ist tatsächlich das erste Mal, dass ich das über eine Wurkkos-Lampe sagen muss. Wie ich bereits schon mal angedeutet habe, wirkt das Design irgendwie unharmonisch.
Irgendwie wirkt die ganze Lampe so, als wenn man sich beim Design rein an der Funktion orientiert und an einigen Punkten mit Notlösungen beholfen hat.
Beispiel Gürtelclip: Dieser wirkt seltsam unpassend und nicht besonders stramm. Interessanterweise sieht die HD11 direkt ganz anders aus und ist viel harmonischer wenn man den Gürtelclip entfernt hat. Da man die HD11 dann aber nirgendwo befestigen kann, hat man sich offensichtlich mit dieser Gürtelclip-Notlösung zufrieden gegeben.
Hinzu kommt der Lampenkopf. Auch er wirkt irgendwie so, als wenn er nicht zur Lampe gehört. Er ist etwas breiter als die eigentliche Lampe, aber nicht so breit, wie man es für einen abgesetzten Lampenkopf erwartet. Vom Prinzip her wirkt er eher wie ein etwas verbreiterter Standfuß. Tatsächlich habe ich ihn auf den ersten Bildern für genau das gehalten.
Wäre dieses Design-Thema vermeidbar gewesen? Mit Sicherheit! Der Gürtelclip würde in schwarz mit Sicherheit nicht so hässlich wirken. Wenn man etwas mehr Zeit investiert hätte, wäre man möglicherweise auch auf ein eigenes Clipdesign speziell für diese Lampe gekommen.
Und: wäre man bei der Akkuwahl auf nen 21700er Akku ausgewichen, wäre die ganze Lampe ein wenig breiter geworden und man hätte kein Problem mit dem Lampenkopf bekommen.
Verarbeitungsqualität
Die Verarbeitungsqualität wiederum ist makellos. Der Powerbutton ist nicht unbedingt eine Offenbarung, funktioniert aber super und lässt sich auch im Dunkeln gut ertasten.
Der Schwenkkopf wirkt extrem stabil und lässt sich nicht zu leicht drehen – ein versehentliches Wechseln zwischen den Leuchtmodi ist damit ausgeschlossen. Allgemein wirkt die Wurkkos HD11 sehr wertig, genau wie ich es von Wurkkos gewohnt bin.
Haptik & Bedienbarkeit

Hier bietet die HD11 leider wieder ein gemixtes Bild. Einerseits ist die Bedienung recht einfach erlernbar, was auch an der „Funktionsarmut“ der HD11 liegt. Auch fühlt sie sich gut in der Hand an. Sie hat ein gutes Gewicht und ist schön griffig.
Leider gibt es auch hier einen – zugegebenermaßen kleinen – Kritikpunkt. Auch wenn es mit Sicherheit nicht gewollt ist, würde sich die HD11 prinzipiell einhändig bedienen lassen. Es erfordert etwas Übung und nen kräftigen Daumen, aber dann kann man den Lampenkopf auch einhändig in den 90°-Winkel drehen. Das Problem ist, dass sich die Akkutube gerne mal mitdreht, sobald man den Lampenkopf wieder in die gerade Normalposition zurückdrehen will. Spätestens dann muss man ne zweite Hand haben ;-).
Positiv:
- Sehr gute Verarbeitungsqualität
- Einfaches Bedienkonzept
Negativ:
- Unharmonisches Design
- Gürtelclip wirkt nicht besonders sicher
Stromversorgung der Wurkkos HD11

Akku
Was mir gut gefällt: Die Wurkkos HD11 hat nen wechselbaren Li-Ionen Akku. Somit könnt ihr die Lampe auch dann weiternutzen, wenn der Akku seine maximale Anzahl an Ladungen hinter sich hat. Wenn ihr draußen unterwegs seid, ist ein leerer Akku auch kein Problem: einfach den in weiser Voraussicht mitgenommenen Zweit-Akku einsetzen und schon kann’s weitergehen. Mit einem fest verbauten Akku seid ihr in so einer Situation nämlich ziemlich aufgeschmissen.
Wie ich im Bereich „Design der Wurkkos HD11“ bereits geschildert habe, wäre ein 21700er Akku aus meiner Sicht absolut sinnvoll gewesen. Zum Einen, weil das ganze Design-Thema ein Anderes gewesen wäre. Zum Anderen, weil man so ganz nebenbei auch noch ne ganze Menge mehr an Akkukapazität hätte.
Lademöglichkeiten

Thema Lademöglichkeit: da die Wurkkos HD11 einen internen USB Typ-C Port hat, kann sie intern aufgeladen werden. Ihr braucht also kein externes Ladegerät. So könnt ihr die HD11 außerdem auch unterwegs aufladen. Alles, was ihr braucht, ist eine Powerbank oder einen passenden Ladestecker, wie ihr ihn auch für euer Handy benutzt.
Ne Powerbank-Funktion gibt’s leider nicht. Da es sich hier aber um eine 18650er-Lampe handelt, werte ich das nicht als Negativ-Punkt. Schön wär dieses Feature aber trotzdem gewesen.
Positiv:
- 18650er Wechselakku
- Intern aufladbar
Negativ:
- Nichts 🙂
Einsatzdauer der Wurkkos HD11
Auch hier kann ich man wieder bestätigen, dass Wurkkos bei seinen aktuellen Modellen scheinbar sehr konservativ an die Messungen der Einsatzdauer rangeht. Maximal 2,5 Stunden soll sie im Flutlichtmodus durchhalten – bei mir waren es aber fast vier Stunden. Ganz zum Schluss – für die letzte Stunde um genau zu sein – kommt da nicht mehr viel mehr als ein besserer Moonlight-Mode. Doch immerhin – im Bereich der Einsatzdauer ist die Wurkkos HD11 absolut verlässlich.
Auch das Rotlicht hält deutlich länger durch, als angegeben. Mit fast 21 Stunden liegt sie hier deutlich über den von Wurkkos gemessenen 18 Stunden.
Positiv:
- Ausdauer größer als vom Hersteller angegeben.
Negativ:
- Nichts 🙂
Lieferumfang / Preis-Leistung der Wurkkos HD11

Die Leiferumfang ist nicht spektakulär, beinhaltet aber alles, was ichr für den sofortigen Start der HD11 braucht: den Akku. Hinzu kommt der Gürtelclip, das übliche USB Typ-C Ladekabel, ein Lanyard und zwei Ersatz-Dichtungsringe.
Das ist jetzt nicht weltbewegend, aber vollkommen ok – ein guter Standard.
Kommen wir zum Preis. Mit unter 40 € liegt die Wurkkos unter den Preisen anderer, etablierter Marken. Wuben und Nitecore beispielsweise haben ebenfalls Lampen mit nem schwenkbaren Lampenkopf im Sortiment. deren Preise liegen aber bei knapp über 60 bzw. knapp unter 50 €.
Daher kann ich der Wurkkos HD11 ein paar wichtige Punkte im Bereich Preis-Leistung geben.
Positiv:
- Inkl. 18650er Akku
- Inkl. Dichtungsringen, Lanyard, Ladekabel und Gürtelclip
- Preis-Leistungsverhältnis ist gut.
Negativ:
- Nichts 🙂
Fazit zur Wurkkos HD11

Ja, die Wurkkos HD11 hatte bei mir keinen leichten Start. Ich gebe es gerne zu – ich bin ein ziemlich designverliebter Mensch und daher spielt die Optik einer Lampe eine wichtige Rolle für mich. Schon allein deshalb wird die HD11 niemals zu meinen Lieblingen gehören. Trotzdem: als Arbeitslampe ist sie durchaus zu empfehlen. Wer eine in erster Linie praktische Taschenlampe mit Schwenk-Kopf und mehreren Lichtquellen sucht, der kommt momentan nur schwer an der Wurkkos HD11 vorbei. Sie mag ihre Macken haben, doch im Großen und Ganzen hat Wurkkos hier mal wieder eine gute Taschenlampe geliefert, die gerade im Bereich Preis-Leistung ihresgleichen sucht.
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Alternativen zur Wurkkos HD11

Ein vergleichbares Modell findet ihr bei beispielsweise bei Wuben. Die L1 verfügt ebenfalls über zwei Lichtquellen und ein magnetisches Heck. Preistechnisch liegt sie allerdings auch über der Wurkkos HD11
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Die Nitecore verfügt über nur eine Lichtquelle, die aber ebenfalls in einen 90°-Winkel gedreht werden kann. Außerdem verfügt sie über einen SOS-, Strobe- und Beacon-Mode.
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Test-Ergebnis:
„Gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 4 / 5
- Funktionsumfang: 4 / 5
- Licht: 4 / 5
- Design/Verarbeitung: 2,5 / 5
- Stromversorgung: 5 / 5
- Einsatzdauer: 5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5