Wurkkos TS10 Testbericht
Die kleine aber feine EDC-Taschenlampe
Einsatzgebiet
EDC-Taschenlampen gibt es – gerade wenn man die Suchfunktion von Amazon zu Rate zieht – wie Sand am Meer. Was da aber teilweise als EDC-Lampe angeboten wird, erfüllt die Definition leider nicht immer. Aus meiner Sicht muss eine gute EDC-Lampe kompakt (aber nicht unbedingt winzig) sein, einen ausreichend großen Akku haben, eher den Nahbereich ausleuchten, als in die Ferne schießen und möglichst robust sein.
Mit welchen Werten kann die Wurkkos TS10 also aufwarten? 71 x 21 mm sind kompakt genug, um locker in jede Tasche zu passen. Der Wechselbare 14500 Li-Ion-Akku bringt ausreichend Power mit. Die drei verbauten CSP-LEDs strahlen schön in die Breite und ja – die TS10 ist Wurkkos-typisch Wasserdicht nach IPX8 und ist geschützt vor Stürzen aus bis zu einem Meter Höhe.
Was kann sie noch? Sie bringt einen angenehm strammen, doppelten Gürtelclip mit, wird super-simpel mit einem Heck-Taster bedient und kann mit einem von drei verschiedenfarbigen Hilfslicht-Trios bestellt werden. Damit klingt die TS10 nicht nur nach ner guten EDC-Lampe – sie ist auch eine!
Gut:
- sehr kompakte Bauform
- Wasserdicht nach IPX8
Schlecht:
- nichts 🙂
Funktionsumfang
Key Features
Hier schlägt die Stunde des Andúril 2.0 User Interfaces. Aber dazu später mehr. Für’s erste konzentrieren wir uns auf den sogenannten „simple mode“, in dem die TS10 von Wurkkos ausgeliefert wird. Hier gibt’s im Bereich der Funktionen die üblichen Verdächtigen:
- Stufenmodus
Hier schaltet ihr in insgesamt 7 Stufen von 1 bis 900 Lumen hoch bzw. runter. - Ramping-Modus
Ähnlich wie im Stufenmodus – nur eben stufenlos gleitet ihr ebenfalls von 1 bis 900 Lumen sanft durch das gesamte Helligkeitsspektrum der TS10. - Turbo-Modus
Mit einem Doppelklick bringt ihr die Lampe im eingeschalteten Zustand auf die maximalen 1.400 Lumen. Braucht man die bei dieser kleinen EDC-Taschenlampe? Nö, eigentlich nicht – beeindruckend ist es aber trotzdem. Das merkt man besonders, wenn man sie zum Testen mal in fremde Hände legt. Da sorgt sie dann regelmäßig für ungläubiges Staunen. - Lockout-Funktion
Mit einem 4fach-Klick sperrt ihr die TS10 für den Dauerbetrieb. Sie lässt sich dann zwar noch einschalten, leuchtet dann allerdings nur noch in den untersten Helligkeitsstufen und erlischt sofort, wenn ihr den Power-Knopf loslasst. - Batterie-Check
Mit einem 3fach-Klick zeigt die TS10 von Wurkkos den aktuellen Ladestand des Akkus an.
Special Features
Kommen wir zu Andúril 2.0 und dem Grund, warum dieses Betriebssystem die TS10 so unglaublich gut macht.
Mit Andúril könnt ihr die TS10 von Grund auf komplett auf eure Bedürfnisse einstellen und habt nebenbei viel mehr Funktionen als im „Simple-Mode“.
Um nur mal einige zu nennen:
- mehrere Strobe-Modi
Vom taktischen Blitz ü der den Disco-Blitz bis hin zum Fahrrad-Blitz ist alles dabei. - Kerzenlicht-Modus
Hier flackert die LED und erzeugt ein Kerzen-ähnliches Licht. - Ausschalt-Timer
In diesem auch Sunset-Timer genannten Modus wird die Lampe über einen selbst gewählten Zeitraum immer dunkler und erlischt dann. - farbige Hilfslichter
Keinen Bock, im Dunkeln die Lampe zu suchen? Einfach die Sekundärbeleuchtung aktivieren. Sie leuchtet, wenn die Haupt-LED ausgeschaltet wird. - SOS-Modus
Die Lampe sendet ein SOS-Signal im Morsecode. - Signal-Modus
Die Lampe lässt über einen im Notfall extrem langen Zeitraum ein kontinuierliches Blinken ablaufen. - zeitgesteuerter Lockout-Modus
Die Lampe sperrt sich im ausgeschalteten Zustand nach einem selbst definierten Zeitraum von selbst.
Und damit kratzen wir nur an der Oberfläche, wie man so schön sagt. Wenn ihr mehr zu dem Thema erfahren wollt, findet ihr hier eine etwas ausführlichere Anleitung für eure ersten Schritte in Andúril 2.0.
Um’s kurz zu machen: Volltreffer, im Bereich Funktionsumfang gibt’s die maximale Punktzahl!
Gut:
- sinnvoll ausgestatteter Modus für Einsteiger mit allen nötigen Funktionen
- Extreme Funktionsvielfalt im „Advanced Mode“ mit vielen Individualisierungsoptionen
Schlecht:
- Nichts 🙂
Licht
LED & Reflektor
Lichtqualität
Die LEDs der TS10 haben einen CRI-Wert von 90. Bei längeren Einsätzen wird die Lampe daher – zumindest im Turbo-Modus – sehr schnell heiß, dafür strahlt sie aber auch in einem wirklich sehr angenehmen Neutralweiß mit 4000 Kelvin. Genauso mag ich es am liebsten. Die Farben der Umgebung werden so sehr naturgetreu wiedergegeben.
Es gibt übrigens auch eine Version mit Kaltweißem Licht in 6000 K. Wenn euch die von mir bevorzugten 4000 K zu warm oder zu dunkel sind, dann findet ihr in dieser Version wahrscheinlich die für euch bessere Option.
Hitzeentwicklung
Auch weil es in der Natur der Sache liegt, dass High-CRI-LEDs viel Wärme entwickeln und gerade in kleinen Lampen dann zu Hitze-Problemen führen, gebe ich hier nur 4 von 5 Sternen. Der Turbo-Modus lässt die Lampe wirklich innerhalb von Sekunden im vorderen Bereich so heiß werden, dass man freiwillig auf das „Boah, ist die Kleine aber hell“-Feeling verzichtet und die Helligkeit recht schnell wieder runter regelt. Das ist schlicht und einfach der Preis, den man für die sehr kompakte Bauform zahlt – trotzdem schade.
Gut:
- 3 High CRI LEDs für naturgetreue Farbwiedergabe
- starke 1.400 Lumen im Turbomodus
- maximal 4.000 Candela
- schön flutiges Flächenlicht
Schlecht:
- starke Hitzentwicklung im Turbomodus – Lampe wird unangenehm heiß in der Hand
Design
Optik
Auch wenn die Lampe sich bisher hervorragend geschlagen hat, ziehe ich hier einen weiteren Punkt ab – und zwar für den Gürtelclip. Designtechnisch passt der mal so gar nicht zur Lampe, da er sich in seiner klassisch glänzenden Edelstahl-Optik überhaupt nicht in das Farbschema der Lampe einfügen will. Rein optisch passt er so gar nicht zum matten Finish der TS10.
Gott sei dank ging Wurkkos bei der TS25 einen anderen Weg. Die etwas größere, aber vom Stil her sehr ähnliche Taschenlampe gibt’s zwar nur in schwarz, den Gürtelclip aber auch.
Verarbeitungsqualität
Typisch für Wurkkos – hier gibt’s nichts zu meckern. In diesem Preissegment macht denen keiner so leicht was vor. Der Heckschalter ist richtig schön „cklicky“ mit einem angenehmen Druckpunkt. Sauber geschnittene Gewinde, perfekt sitzende Dichtungsringe – alles top!
Haptik und Bedienbarkeit
Hier gibt’s nicht viel zu meckern und auch nicht viel zu sagen. Man sieht der TS10 die gute Verarbeitungsqualität nicht nur an, man fühlt sie auch. Für so eine kleine Lampe ist das spitze. Thema Größe: Ja, sie ist sehr kompakt und allzu große Hände sollte man nicht unbedingt haben – aber dank des Heckschalters ist die Bedienung selbst dann kein größeres Problem. Mit einem Seitenschalter wäre das sicherlich anders.
Gut:
- Guter Hecktaster mit schönen „Klick“
- Sehr kompakt, aber dank Heckschalter super einfach zu bedienen
- hochwertig verarbeitet
Schlecht:
- rein optisch: DER GÜRTELCLIP!!!
Stromversorgung
Akku
Die Wurkkos TS10 holt sich ihre Kraft aus einem wahlweise mitgelieferten 14.500 mAh Li-Ion Akku. Das ist nicht so wahnsinnig viel. Für so eine kleine Lampe aber in Ordnung.
Echt doof: Die TS10 lässt sich nicht mit einer herkömmlichen AA-Batterien betreiben, so gibt’s leider keine Höchstpunktzahl.
Lademöglichkeiten
Schade ist, dass der 14.500er Akku sich nicht intern laden lässt, man ist also auf ein externes Ladegerät angewiesen. Zum Glück liegt eins im Lieferumfang bei.
Gut:
- 14.500er Li-Ionen-Akku angemessen für diese Lampengröße
Schlecht:
- kein internes Laden möglich
- nicht kompatibel mit herkömmlichen AA-Batterien
Einsatzdauer
Mit 1.400 Lumen kommt die TS10 auf höchstens 1,14 Stunden. Dank der verbauten Sicherheitsautomatik regelt sie sich aber selbständig runter wenn sie eine zu hohe Temperatur erreicht. Bei 10 Lumen hält sie schon über 12 Stunden durch – das ist voll ok. Im wählbaren „Moonlight-Modus“ (die Lampe leuchtet dann mit 1 Lumen) hält sie locker zwei Tage durch.
Auch hier gäbe es eine höhere Punktzahl, wenn die TS10 AA-Batterien akzeptieren würde. Diese verlieren nämlich nicht so leicht ihre Spannung und halten die Lebensdauer einer kleinen EDC-Taschenlampe länger aufrecht.
Gut:
- Gute Laufzeiten für so eine kleine Lampe
Schlecht:
- längere Laufzeiten wären mit AA-Batterien möglich, diese werden aber nicht unterstützt
Lieferumfang
Gut:
- Ladegerät mit separatem Ladekabel
- Gürtelclip
- 2 Ersatz-Dichtungsringe
- Lanard
Schlecht:
- nichts 🙂
Diese kleine Taschenlampe hat mich wirklich überrascht. Hervorragend verarbeitet, dank Andúril 2.0 mit extrem gutem Funktionsumfang, klein und leicht – so muss ne wirklich gute EDC-Lampe sein. Was mich etwas stört ist die doch schon sehr schnelle Hitzeentwicklung auf den maximalen 1.400 Lumen. Aber hey – 1.400 Lumen – das muss man in sei einer kleinen Lampe erstmal hinkriegen. Von daher: Respekt an Wurkkos, die TS10 ist in ihrem Segment eine wirklich herausragende Lampe.
Hat man in seinem EDC-Pack nicht viel Platz, wäre die TS10 immer meine erste Wahl. Mit etwas mehr Platz würde ich (wenn man es simpel mag) die Wurkkos FC11 oder (wenn man die Funktionen der TS10 will) die TS25 aus dem Hause Wurkkos empfehlen.
Test-Ergebnis:
„Sehr gut“
Punkteverteilung
- Einsatzgebiet: 5 / 5
- Funktionsumfang: 5 / 5
- Licht: 4 / 5
- Design/Verarbeitung: 4,5 / 5
- Stromversorgung: 3,5 / 5
- Einsatzdauer: 4,5 / 5
- Lieferumfang: 5 / 5
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